Respekt vor religiösen Gefühlen
Fasnächtler wollen Selfies statt Mohammed

Die sozialen Medien sind dieses Jahr das Top-Sujet an der Basler Fasnacht. Sorgen um islamkritische Motive macht sich das Comité nicht.
Publiziert: 05.02.2015 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:08 Uhr
«Erwarten eine politische Fasnacht»: NSA-Sujet im letzten Jahr.
Von Emanuel Gisi

Sie sind omnipräsent und weil sich mit Geri Müller ein national bekannter Politiker damit kräftig in die Nesseln gesetzt hat, verwundert es kaum: Selfies sind das beliebteste Sujet der Basler Fasnacht 2015.

29-mal wird es insgesamt ausgespielt, vor allem die Jungen Garden (11-mal) und die Wagen (10-mal) beschäftigen sich mit dem Thema, wie Fasnachts-Comité-Obmann Christoph Bürgin heute erklärte. Mit den 17 Erwähnungen von Whatsapp, Facebook oder Google sind die sozialen Medien mit insgesamt 46 Nennungen die Nummer 1.

Ebenfalls beliebte Themen: Die Fusionsabstimmung der beiden Basler Halbkantone, die Art Basel und die Pappteller-Polizeiaktion, Weltpolitik, Abfall und die Havarie des Kranschiffs Merlin.

«Gesellschaftskritische und politische Fasnacht»

«Wir gehen davon aus, dass uns 2015 eine gesellschaftskritische und politische Fasnacht erwartet», sagt Bürgin. «Es wäre enttäuschend gewesen, wenn es angesichts der überall herrschenden Probleme anders wäre.»

Sorgen um islamkritische Sujets oder Schnitzelbänke macht sich Bürgin auch nach dem «Charlie Hebdo»-Attentat nicht. «Nach Auffassung des Comités sollte der Respekt vor religiösen Gefühlen gewahrt werden», sagt der Obmann.

Das Comité schreibe aber nicht vor, was an der Fasnacht erlaubt sei. Es könne nur «empfehlen, nicht befehlen», so Bürgin.

«Aber Fasnacht soll kritisch sein und der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Und die Aktiven an der Fasnacht haben immer bewiesen, dass sie ein gutes Gespür dafür haben, was geht und was nicht.»

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