Die Krise kann kommen! Der frühpensionierte Polizist Benno Panissidi (59) aus Reinach BL ist vorbereitet. Nicht nur auf das Coronavirus. «Ich habe schon seit Jahren immer einen Vorrat im Keller», sagt Panissidi. Man könne ja nie wissen. «Das habe ich von meiner Mutter gelernt, die den Zweiten Weltkrieg miterlebte.»
Zurzeit der Finanzkrise 2008 hat Panissidi damit angefangen, seinen Vorrat systematisch zu organisieren. Zudem hat er auf seinem Einfamilienhaus für den Fall eines Stromausfalls eine Solaranlage installiert. «Meine Kühlschränke laufen auch bei einem Blackout.»
In speziellen Becken sammelt der Polizist im Ruhestand Regenwasser für den Fall, dass es zu einem Unterbruch bei der Wasserversorgung kommt. Dank einer Wasseraufbereitungsanlage kann Panissidi Regen- oder Rheinwasser zu Trinkwasser machen.
Getreide länger lagerbar als Mehl
Neben unzähligen Konservendosen lagert der Prepper (abgeleitet aus dem englischen «to be prepared», deutsch: bereit sein) auch Getreide im Keller. «Das lässt sich länger lagern als Mehl», weiss Panissidi. «In alten ägyptischen Gräbern hat man teilweise Getreidekörner gefunden, die immer noch sprossen.» Deshalb hat der Baselbieter immer einen Vorrat an Dinkel, Roggen, Weizen und weiteren Getreidesorten, die er in Karton-Fässern lagert. Das Mehl mahlen er und seine Frau nach Bedarf mit der eigenen Mühle.
Auch für Hygieneartikel will gesorgt sein: «Ich habe sicher 100 Rollen WC-Papier zu Hause», sagt Panissidi. «Es kommt bei mir nie vor, dass ich einkaufen muss, nur weil ich kein WC-Papier mehr habe.»
Doch was macht der Prepper mit den 19 Tuben Mayo und etwa ebenso vielen Tuben Senf in seiner Vorratskammer? «Die gehen schon weg», sagt Panissidi. «Meine Frau kocht gern. Wir haben auch oft Gäste bei uns.»
Notnahrung für Krisengebiete
Wenn alle Stricke reissen, hat der Baselbieter immer noch NRG-5-Notnahrung gebunkert, die jahrelang aufbewahrt werden kann und alles Lebensnotwendige enthält. Die einfach mit Wasser aufbereitbare Trockennahrung wird normalerweise in Krisengebiete geschickt.
In seinem Reduit kriegt Panissidi keine Krise klein: «Mit meinem Vorrat kann ich ein Jahr lang überleben», sagt der Frührentner. Zugleich betont er, dass er nichts wegwirft. «Wir sind keine Foodwaster.» Besonder stolz ist Panissidi auf die Solaranlage mit Energiespeicher, die es ermöglicht, das Einfamilienhaus autark mit Strom zu versorgen.