Luzius Wildhaber, Völkerrechtler und emeritierte Professor der Universität Basel, ist am vergangenen Dienstag im Alter von 83 Jahren gestorben. Das teilte die Familie Wildhabers am Samstag in einer Todesanzeige in der «Neuen Zürcher Zeitung» mit.
Nach Studien an den Universitäten Basel, Paris, Heidelberg, London und der Yale University in den USA sowie einer Professur in Freiburg i.Ü. (Schweiz) lehrte Wildhaber von 1977 bis 1998 Staats- und Völkerrecht in Basel.Präsident des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Bis 2007 Gerichtshof-Präsident
Im Jahre 1991 wurde Wildhaber Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, deren ersten Hauptamtlicher Präsident er von 1998 bis 2007 war. Im Nebenamt war Wildhaber von 1975 bis 1988 Richter am Staatsgerichtshof von Liechtenstein.
Zudem war er unter anderem Stabschef der Expertenkommission zur Totalrevision der schweizerischen Bundesverfassung und Mitglied zahlreicher Expertenkommissionen und internationaler Schiedsgerichte.
Gerichtshof veröffentlichte Todesanzeige
Wildhaber erhielt bedeutende Auszeichnungen und zahlreiche internationale Ehrendoktorate für seine wissenschaftlichen Publikationen und die von ihm mitgeprägte internationale Rechtsprechung insbesondere zum Schutz der Menschenrechte.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte widmete Wildhaber eine eigene Todesanzeige, die ebenfalls in der NZZ veröffentlicht wurde. Jene, die mit ihm zusammengearbeitet hätten, seien ihm mit grossem Respekt und grosse Zuneigung begegnet. (SDA)