Am frühen Mittwochmorgen ist es bei einer Villa im Basler Bruderholz-Quartier zu einer Explosion gekommen. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein erheblicher Sachschaden.
Die Explosion ereignete sich in der Fäschengasse auf der Höhe des Jakobsbergerwegleins, wie die Basler Staatsanwaltschaft mitteilt. In dem Quartier wohnen viele wohlhabende Familien. Den Knall hörte man nach Angaben von Anwohnern im ganzen Quartier. «Ich bin um 4 Uhr wegen einem Riesenknall aufgewacht», sagt eine Nachbarin. An der Villa zerbarsten mehrere Fensterscheiben.
Eine andere Nachbarin sagt zu Blick: «Ich bin in der Nacht wegen eines Knalls aufgewacht. So einen Knall hatte ich zuvor noch nie gehört. Im Garten hinter unserem Haus sahen mein Mann und ich zwei Feuer.» Als ihr Mann die Feuerwehr alarmiert habe, habe man ihm gesagt, dass er nicht der erste sei, sagt die Nachbarin.
Kameras nahmen mutmassliche Täter auf
Blick konnte auch mit dem betagten Villa-Besitzer sprechen. Er habe zahlreiche Kameras am Gebäude installiert, die die Tat aufgezeichnet hätten. «Auf den Aufnahmen sind zwei Personen zu sehen. Die eine Person hat um 1.30 Uhr etwas hingelegt, während die zweite daneben wartete.» Kurz darauf seien die beiden Unbekannten verschwunden. Rund 2,5 Stunden später – um 3.54 Uhr – knallt es dann.
«Die Explosion war wie ein Feuerball. Ich dachte, es wäre ein saumässiger Blitz», sagt der Senior. Ohrenschmerzen habe er jedoch keine. «Ich habe Nerven wie Drahtseile, so etwas haut mich nicht um.»
Seinem Haus sei die Explosion dagegen sehr gut anzusehen. «Alle Fenster und Türen sind kaputt. Sogar Mauern haben Risse. Die Eingangstüre war massiv, sie ist ebenfalls zerstört.» Den Sachschaden könne er noch nicht beziffern, sagt jedoch: «Da reichen 100'000 Franken wohl nicht aus.»
Wer dahinter stecken könnte, wisse er nicht. «Ich habe keine Feinde», sagt er. «Aber vielleicht war es jemand, der einem Reichen eins auswischen und ein Exempel statuieren wollte», mutmasst der Mann.
Fedpol und Bundesanwaltschaft ermitteln
Die Ursache der Explosion sei noch nicht geklärt und Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen, schreibt die Staatsanwaltschaft. Eine Spurensuche rund um die Villa wurde eingeleitet. Auch das Forensische Institut Zürich ist vor Ort.
Am Mittwochnachmittag bestätigt Mélanie Lourenco, Sprecherin des Bundesamts für Polizei (Fedpol), gegenüber Blick, dass zwei Fedpol-Beamte an den Ermittlungen in Basel beteiligt sind.
Auch die Bundesanwaltschaft (BA) ist involviert. Sprecherin Andrea König sagt zu Blick: «Derzeit laufen Abklärungen, ob beim Vorfall Sprengstoff verwendet wurde. Die BA steht deshalb in engem Kontakt mit den kantonalen Behörden und Fedpol.» Die BA sei grundsätzlich immer dann zuständig, wenn Sprengstoff zur Anwendung komme.
Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.