Pizzasauce war verschimmelt
Basler Behörde büsst Ekel-Pizzeria – erst nach vierter Kontrolle

Bei vier Lebensmittelkontrollen in einer Basler Pizzeria haben die Kontrolleure des Kantonslabors frappierende Hygienemängel festgestellt. Der Besitzer des Lokals muss jetzt eine Busse in vierstelliger Höhe blechen.
Publiziert: 31.05.2023 um 19:13 Uhr
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Kontrolleure des Basler Kantonslabors stellten in einem Restaurant frappierende Hygiene-Mängel fest. (Symbolbild)
Foto: pixabay

Zwischen Oktober 2020 und Januar 2022 schauten die Kontrolleure des Basler Kantonslabors gleich viermal bei einer Kleinbasler Pizzeria vorbei. Bei jeder der Kontrollen fanden sie neue Hygienemängel. Die Situation hat sich inzwischen etwas gebessert – was auch an einer saftigen Busse liegen dürfte, die im Rahmen eines Strafbefehls gegen den Betreiber des Lokals (60) verhängt wurde, wie die «bz» berichtet.

Schon der erste Besuch im Oktober 2020 wurde zum Hygiene-Fiasko. Den Kontrolleuren fiel direkt auf, dass das Temperaturkontrollformular zuletzt im April ausgefüllt worden war. Eine Jahresangabe suchten die Inspekteure allerdings vergeblich. In der Küche liess auch der erste Grüsel-Fund nicht lange auf sich warten: Verschimmelte Pizzasauce und abgelaufenen Mozzarella und Cervelats.

Die Tiefkühltruhe muss ausgesehen haben, wie ein Schlachtfeld. Inmitten von Glacéportionen fanden sich Erbsen und zwischen Tortelloni rohes Pouletfleisch. Die Saladette war schmutzig und die Dichtung eines Kühlschranks schimmelte.

Eine Bakterienanalyse ergab, dass Grenzwerte deutlich überschritten waren. Auch bei der nächsten Kontrolle im Februar 2021 gab es weiterhin jede Menge Mängel.

Spinatwürfel neben Reinigungsmittel

Die Kontrolleure notierten unter anderem einen fettigen Abluftfilter und einen Stuhl im Küchenbereich mit «unhygienischem Stoffpolster».

Im August 2021 bot sich den Kontrolleuren ein ähnliches Bild. Tiefgefrorene Spinatwürfel wurden neben Reinigungsmittel gelagert. Schöpfutensilien wurden direkt im Essen aufbewahrt.

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Bei der vorerst letzten Kontrolle im Januar 2022 wurde zwar eine Verbesserung der Zustände festgestellt. Probleme mit der Kühlung und Fehler bei der Fleischdeklaration gab es dennoch.

Der Besitzer des Lokals muss für die vielen Verstösse gegen das Lebensmittelgesetz eine Busse in Höhe von 1000 Franken zahlen. Für den zuvor erlassenen Strafbefehl werden zudem Gebühren in Höhe von 200 Franken erhoben. (nad)

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