Die Basler Fasnacht steht vor der Tür!
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Vorfreude ist gigantisch:Die Basler Fasnacht steht vor der Tür!

Nach zwei Jahren Pandemie
«Das wird die beste Basler Fasnacht aller Zeiten»

Nach zwei Jahren ohne Basler Fasnacht findet die Grossveranstaltung in diesem März wieder statt. Hunderttausende Menschen werden am Rhein erwartet. Die Aktiven sind voller Vorfreude, mit ihren Gedanken aber auch beim Krieg in der Ukraine.
Publiziert: 27.02.2022 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2022 um 19:52 Uhr
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Die Basler Fasnacht ist ein Volksfest.
Foto: Keystone
Fabian Vogt

Während in der Ukraine Bomben abgeworfen werden, Menschen sterben und die Welt Angst vor einem Atomkrieg hat, laufen die letzten Vorbereitungen zur Basler Fasnacht.

Sie ist für die Region das, was Heiligabend für Kinder ist: das Highlight des Jahres. Dementsprechend gross war die Ernüchterung in der Nordwestschweiz, als die «drey scheenschte Dääg» vor zwei Jahren als erster Grossanlass der Schweiz aufgrund der Pandemie verboten wurden. Und gross ist die Vorfreude, nachdem die Lockerungen kamen – und sie nun als einer der ersten Anlässe vom 7. bis 9. März wieder stattfinden kann. Aber kann man im Wissen, was in Osteuropa passiert, ungehemmt feiern?

«Nach zwei Jahren muss der Frust raus»

«Das ist eine sehr berechtigte Frage, die sich beim Golfkrieg (1990–1991) auch gestellt hat», sagt André Voirol (54). Er ist seit Jahrzehnten an der Fasnacht dabei, seit 1996 als Schnitzelbänkler. «Aber die Basler Fasnacht ist kein Volksfest im eigentlichen Sinne, es ist ein Zelebrieren der Künste und ein Aufzeigen von Missständen in der Gesellschaft.» Es gehe auch darum, Dampf abzulassen, um den Rest des Jahres zufriedener zu sein. Er empfiehlt den Menschen darum, «sich trotz Leid in anderen Ländern auszulassen. Nach zwei Jahren Corona muss der Frust raus.»

Dass die Emotionen hochkochen werden, davon ist auch Andrés Sohn Joel Voirol (28) überzeugt: «Wir rechnen mit einer Stadt, die derart voll sein wird, dass es kaum möglich sein dürfte vorwärtszukommen.» Seit 13 Jahren macht er Fasnacht, führt eine Guggenmusik an. Was ihn in diesem Jahr erwartet, weiss er nicht. Zu speziell seien die Umstände. Sicher ist für ihn: «Das wird einmalig.»

«Eine Fasnacht der Toleranz»

André Voirol (54) bläst ins gleiche Horn. «Das wird eine Fasnacht der Toleranz», sagt er, der als Obmann der «Bängg fir Basel» Veranstaltungen mit diesen heiteren, teils bitterbösen Versen organisiert. Vater und Sohn sind sich einig: «Das wird die beste Fasnacht aller Zeiten.»

Während genau 72 Stunden – so lange dauert die Basler Fasnacht – wird die Contenance in den Rhein geworfen und der Klamauk durch Gross- und Kleinbasel getrieben. Zehntausende Aktive treffen dann auf Hunderttausende Zuschauer. Ein Schauspiel, das mittlerweile sogar Unesco-Weltkulturerbe geworden ist.

Keine Mega-Scheiaweia-Party

Dafür mitverantwortlich war Felix Rudolf von Rohr (77). Der Ex-Politiker war über zwei Jahrzehnte im Organisationskomitee dabei, mehrere Jahre als Obmann. Die Basler Fasnacht sei nicht einfach eine Mega-Scheiaweia-Party. «Sie hat einen sehr ernsten Hintergrund. Es geht darum, Kritik zu üben und der Gesellschaft in verschiedenen Formen den Spiegel vorzuhalten», so Rudolf von Rohr, der 1958 an seiner ersten Fasnacht teilnahm. Sie sei auch ein Stimmungsbarometer des Volkes. Daneben gehe es ums Zusammensein und darum, Kunst auszuleben.

In diesem Jahr dürfte von diesen drei Pfeilern der soziale Aspekt der wichtigste sein: «Arm und Reich, Gross und Klein, links und rechts – an der Fasnacht gibt es keine Schichten, alle feiern miteinander.» Die Ukraine, da sind sich alle Protagonisten einig, wird aber auch während der Basler Fasnacht in den Köpfen der Menschen präsent sein.

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