Die Basler Behörden verschleppen den Fall nun seit fast 20 Jahren. Ein falscher Pädo-Vorwurf zerstörte einst das Leben von Hans Simon (76). Auslöser war ein Streit mit seiner Ex-Frau. Diese bezichtigte ihn 1999 des sexuellen Missbrauchs der beiden gemeinsamen Kinder (BLICK berichtete).
Gegen den Vater wurde ein Verfahren eröffnet: Er durfte seine Kinder nicht sehen, sein Ruf war zerstört, Freunde wandten sich ab und seine Spenglerei schrieb Schulden. In diesen Horrorjahren wurde er von verantwortlichen Behörden nicht ernst genommen.
Einstellung des Verfahrens erst drei Jahre später
Erst nach drei Jahren und drei Monaten, im September 2002, wurde das Verfahren eingestellt. Zwei Gutachter stellten fest: Die Vorwürfe sind falsch. Die Mutter hatte ihre Kinder zu den Aussagen gedrängt.
Dann dauerte es wieder zwölf Jahre, bis der Basler Ombudsmann Anfang 2014 folgendes Fazit zog: «Durch die Angelegenheit erlitt Herr Simon einen nicht wiedergutzumachenden wirtschaftlichen Schaden und eine tiefe Verletzung seiner persönlichen Integrität.»
Liegt der Fall in der Schublade?
Ganze vier Jahre später, im April 2018, hörte die Basler Regierung den Vater ein erstes Mal an. Doch passiert ist wieder nichts. «Es ist wie damals», sagt Simon nun enttäuscht zu BLICK. «Mein Fall verstaubt in einer Schublade.»
Auf sein erneutes Bitten hin erhielt er im September Post im Auftrag von SP-Regierungsrat Christoph Brutschin. «Manche Behörden hatten bereits Massnahmen im Sinn der Empfehlungen der Ombudsstelle unternommen», heisst es darin vielsagend. Und: «Abklärungen, ob es im gegebenen rechtlichen Rahmen möglich ist, darüber hinaus etwas zu tun, laufen noch.»
Das erneute Hinhalten ist für den Basler eine Katastrophe: «Die Fakten liegen auf dem Tisch.» Er fügt an: «Der Ombudsmann legte einen 14-seitigen Bericht vor.» Darin gibt es sogar konkrete Vorschläge zur Wiedergutmachung: den Erlass von Steuerschulden und Unterstützung durch die Opferhilfe. BLICK bleibt dran.