Lutz Vorlop, der Betreiber der Unfall-Achterbahn in Basel, wehrt sich
«Die Anlage hat korrekt funktioniert»

An der Herbstmesse in Basel kommt es auf der Achterbahn zu einer Kollision zwischen zwei Wagen. Betreiber Lutz Vorlop erklärt, wie das passieren konnte.
Publiziert: 30.10.2017 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:35 Uhr
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Besitzer Lutz Vorlop vor seiner Achterbahn.
Foto: Stefan Bohrer

Am Samstagabend gegen 21.20 Uhr knallt es auf der Achterbahn «Rock & Roller Coaster»: Die Notbremsung auf der Anlage wird eingeleitet. Zwei Wagen kollidieren auf einem Streckenabschnitt leicht miteinander. Wie konnte das passieren?

Lutz Vorlop, Besitzer der grössten mobilen Achterbahn Deutschlands, sagt zu BLICK: «Das ist modernste Technik. Jedes Element wird überwacht – und die Anlage hat korrekt funktioniert.» Wegen eines defekten Bremszylinders sei automatisch die Notbremsung ausgelöst worden.

Keine Spuren einer Kollision erkennbar

Fünf Bremselemente stoppten die Wagen, die unterwegs waren. Doch auf einem Streckenabschnitt mit zwei weiteren Bremsen sei der hintere – schwerer beladene – Wagen mit dem vorderen kollidiert. «Der Aufprall war schwächer als bei den Autoscootern», sagt Vorlop. An den Wagen seien keine Spuren einer Kollision zu erkennen.

Fünf Personen zogen sich Verletzungen zu. Laut Betreiber Vorlop erlitten sie wohl vor allem einen Schock. Warum der Zylinder kaputt gegangen sei, wisse er nicht. In 50 Jahren habe er das noch nicht erlebt.

Teile des Bremssystems sichergestellt

Die Basler Staatsanwaltschaft begann noch in der Nacht auf Sonntag, die genaue Unfallursache abzuklären. Sie stellte Teile des Bremssystems sicher. 

Die Achterbahn wurde am späten Sonntagnachmittag wieder in Betrieb genommen, wie das Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt mitteilte. Zuvor seien alle Sicherheitstests erfolgreich abgeschlossen worden. (sbo/neo)

«Zu 100 Prozent sicher kann man nie sein»

Die Angst vor dem Tod macht den Reiz der verrückten Bahnen auf den Chilbis aus. Doch weil sie absolutes Vertrauen in die Technik haben, steigen die Leute trotzdem ein.

In Basel wurde dieses Vertrauen am Samstag jedoch erschüttert. Auf der Achterbahn «Rock & Roller Coaster» knallten zwei voll beladene Wagen ineinander. Fünf von acht Passagieren wurden verletzt. Eine Frau musste ins Spital. «Es gab einen riesigen Knall!», sagt die Augenzeugin Claudia B.*

Schuld waren wohl die Bremsen

Doch wie konnte so etwas passieren? Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen noch. Schuld waren offenbar die Bremsen. «Wir warten nur noch auf die neuen Bremszylinder. Dann können wir wieder loslegen», sagte der Chef der Bahn, Lutz V.* am Sonntag.

Tatsächlich lief die Bahn gestern Nachmittag wieder. Doch erst nachdem sie der TÜV eingehend kontrolliert hatte.

Zurück bleiben ein ungutes Gefühl und ein Image-Schaden. «Sicherheit hat die höchste Priorität», sagt Peter Howald, Präsident des Schausteller Verbands Schweiz. Doch er sagt auch: «Zu 100 Prozent kann man nie sicher sein.» Auch wenn die Bahnen laufend minutiös kontrolliert werden, könne es zum Beispiel Materialschwächen geben, die man mit dem Auge nicht sieht.

Für Howald ist dies aber kein Grund zur Beunruhigung. «Ich würde sofort in diese Bahn einsteigen.» Nicole Agostini

*Namen der Redaktion bekannt

Die Angst vor dem Tod macht den Reiz der verrückten Bahnen auf den Chilbis aus. Doch weil sie absolutes Vertrauen in die Technik haben, steigen die Leute trotzdem ein.

In Basel wurde dieses Vertrauen am Samstag jedoch erschüttert. Auf der Achterbahn «Rock & Roller Coaster» knallten zwei voll beladene Wagen ineinander. Fünf von acht Passagieren wurden verletzt. Eine Frau musste ins Spital. «Es gab einen riesigen Knall!», sagt die Augenzeugin Claudia B.*

Schuld waren wohl die Bremsen

Doch wie konnte so etwas passieren? Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen noch. Schuld waren offenbar die Bremsen. «Wir warten nur noch auf die neuen Bremszylinder. Dann können wir wieder loslegen», sagte der Chef der Bahn, Lutz V.* am Sonntag.

Tatsächlich lief die Bahn gestern Nachmittag wieder. Doch erst nachdem sie der TÜV eingehend kontrolliert hatte.

Zurück bleiben ein ungutes Gefühl und ein Image-Schaden. «Sicherheit hat die höchste Priorität», sagt Peter Howald, Präsident des Schausteller Verbands Schweiz. Doch er sagt auch: «Zu 100 Prozent kann man nie sicher sein.» Auch wenn die Bahnen laufend minutiös kontrolliert werden, könne es zum Beispiel Materialschwächen geben, die man mit dem Auge nicht sieht.

Für Howald ist dies aber kein Grund zur Beunruhigung. «Ich würde sofort in diese Bahn einsteigen.» Nicole Agostini

*Namen der Redaktion bekannt

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