Erwin Bärtschi (62) betreibt seit Jahren die Schlosserei im alten Steinbruch in Laufen BL. Der Besitzer des Geländes ist geschockt. Er kennt den Todesschützen bestens. Nie hätte er gedacht, dass Hans S.* (55) eine Waffe besitzt – und damit Steve B. (†34) erschiessen könnte. Auch von einer Indoor-Hanfanlage, die auf seinem Areal betrieben wurde, hat er erst nach der Tat erfahren.
Hans S. wird dringend verdächtigt, am Montag im Streit um den Betrieb der Hanfanlage seinen Kollegen Steve B. mit einem Kopfschuss niedergestreckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Baselland bestätigt: «Als mögliches Tatmotiv steht eine Auseinandersetzung der beiden Personen um eine Hanf-Indooranlage im Fokus.»
Der Täter wird als «guter Nachbar» beschrieben
Bärtschi erinnert sich an den Täter: «Hans wohnte ganz offiziell hier, in einem Bus. Er arbeitet in einer Firma für Metallverarbeitung in Dornach und hat mir schon mehrmals einen Auftrag vermittelt. Wir waren gute Nachbarn.» Dass in dem alten Bus, versteckt zwischen zwei Steinbrucharealen, eine illegale Indoor-Hanfanlage betrieben wurde, gibt Bärtschi zu denken: «Es passt nicht zu Hans. Er war in meinen Augen ein integrer Mann. Ein Chrampfer.»
Täter und Opfer teilten Leidenschaft für Motorräder – und eine Hanf-Indoorplantage
Am Mittag, kurz nach der Tat, konnte Bärtschi sein Büro nicht mehr betreten. Die Polizei hatte die Zufahrten abgesperrt. Erst gegen Abend erfuhr er schliesslich, dass Hans S. auf seinen Kumpel geschossen hatte. Das Opfer kannte Erwin Bärtschi erst seit kurzem. «Steve stellte sich kürzlich bei mir vor. Er sagte nur, dass er Hans vom Motorradfahren kenne. Beide hatten wohl eine Leidenschaft für schwere Maschinen.»
Die Familie von Hans S. wohnt auch in der Gegend. «Alles anständige Leute», sagt Bärtschi. Pikant: Nach BLICK-Informationen hat der Todesschütze nach der Tat seinen Bruder angerufen. Dieser rief dann die Polizei. Hans S. liess sich widerstandslos festnehmen.
* Namen der Redaktion bekannt