In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Prostituierten in Basel deutlich angestiegen. Arbeiteten 2008 noch 1741 Frauen im Milieu, waren es 2012 bereits 3268.
Diese Zahlen sind einer am Mittwoch veröffentlichten «Auslegeordnung zur Prostitution in Basel» zu entnehmen, welche die Regierung aufgrund eines Antrags von SP-Grossrätin Ursula Metzger verfasst hat.
Vor allem Sexarbeiterinnen im Meldeverfahren – das sind Frauen, die 90 Tage oder kürzer hier arbeiten – gibt es deutlich mehr, fast vier Mal so viele wie 2008. Die Zahl der Frauen, die ihre Dienste dauerhaft in Basel anbieten, ist dagegen konstant.
Die Personenfreizügigkeit ist schuld
Der Grund für die Zunahme ist die Personenfreizügigkeit. Seit dem 1. Mai 2011 gilt sie auch für EU-8-Staatsangehörige. «Die Mehrheit der Frauen, die im Rahmen eines Meldeverfahrens in Basel anschaffen, stammt aus Ungarn», sagt Polizeisprecher Martin Schütz heute in der «Basler Zeitung».
Der gestiegene Konkurrenzdruck wirkt sich auch auf die Preise aus. «Es gibt heute Angebote von etwa 50 Franken», sagt Schütz. «Im Vergleich zu früheren Jahren ist das sehr tief.»
Die Bevölkerung kriegt von dieser Entwicklung indes wenig mit. Die Regierung hält fest, dass es trotz der vielen Frauen nicht mehr Sex-Salons gebe. Und dass die Lärmklagen nicht zugenommen hätten. (ps)