Seit Jahrzehnten zieht der Basler Hochstapler Thomas S.* (53) seine Mitmenschen über den Tisch. Nicht einmal seine Knastkumpane sind vor ihm sicher.
Seine Masche ist immer die gleiche: Er gibt sich als Erbe einer Hotelkette, Millionär oder erfolgreicher Börsianer aus. Mit diesen Lügengeschichten umgarnt er seine Opfer und zieht ihnen das Geld aus der Tasche.
Seine Strafurteile klebte Thomas S. in eine Art Poesiealbum und machte sich darüber lustig.
Erst 2013 kassierte er für eine Anzahl Schurkenstücke erneut drei Jahre Gefängnis.
Genützt hats nichts, im Gegenteil. Sogar hinter Gittern setzte «Tomaten-Thomas», wie er wegen seiner Gartenarbeit im Knast genannt wird, laut Anklage «seine kriminelle Karriere lückenlos fort».
Der Maserati sei in Rumänien
In der Strafanstalt Wauwilermoos LU log er dem Knastkollegen Ernst P.** vor, er habe soeben 600'000 Franken geerbt. Dummerweise habe sich nun ein Bekannter von ihm samt seinem teuren Maserati nach Rumänien abgesetzt.
Prompt fiel auch P. auf den Berufsgauner herein und lieh Tomaten-Thomas 8000 Franken, um ein Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Als Ernst P. den Betrüger wegen der Ausstände zur Rede stellte, verwies ihn Thomas S. an eine reiche Tante. Diese wusste jedoch von nichts, als P. sie um Geld anging.
Gegenüber einem anderen Mitinsassen gab sich Thomas S. als ehemaliger Broker der Bank Rothschild aus. Es fehle ihm einzig an Startkapital.
Markus G.** half mit 6000 Franken aus – einen Teil sollte S. anlegen. Die Freundin des Knastis legte gar noch 6500 Franken drauf. Sein Geld sah das Paar nie wieder.
«Haben Sie denn eine Ahnung von der Börse?», wollte der Präsident des Basler Strafgerichts gestern von ihm wissen.
«Klar, ich habe mal bei einer Tradingfirma gearbeitet und am Telefon Anlagen verkauft», antwortete Thomas S. Eine Ausbildung habe er aber nicht, gab er zu.
Einem anderen Kumpel gaukelte Thomas S. einen Milliardär vor und versprach ihm gar, er würde ihn adoptieren.
«Ich wollte nie jemanden schädigen»
Und wieso prellte er Restaurants und Hotels, zahlte Angestellte nicht? «Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu schädigen», beteuert S.
«Doch es kamen immer mehr Rechnungen, und ich machte die Post nicht mehr auf.» Insgesamt soll er 22 Personen um 540'000 Franken erleichtert haben.
Laut Gutachter leidet der Hochstapler an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Seine Erklärung: «Ich fühle mich einfach wohl, wenn man auf mich eingeht.» Das Urteil folgt am Freitag.
* Name d. Red. bekannt ** Namen geändert
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