Das Urteil gegen Paulo Balicha (41) ist gefällt: Der Kickboxer kriegt eine teilbedingte Haftstrafe in der Höhe von 2 Jahren und 9 Monate. Das bedeutet: 12 Monate davon muss Balicha hinter Gitter, 21 Monate sind bedingt bei einer Probezeit von zwei Jahren. Er wird wegen einfacher Körperverletzung, versuchter schwerer Körperverletzung, Angriffs und mehrfache Freiheitsberaubung verurteilt.
Paulo Balicha und die anderen Verurteilten müssen an den Geschädigten Shemsi Beqiri 5000 Franken Genugtuung sowie 23'400 Franken Parteientschädigung entrichten. Der Betrag wird unter den Mitverurteilten solidarisch aufgeteilt. Die anderen 16 Angeklagten kassieren bedingte Freiheitsstrafen oder bedingte Geldstrafen. Einige werden freigesprochen.
Am 24. Februar 2014 überfiel Balicha in Begleitung von rund 20 Männern das Kampfsportcenter von Shemsi Beqiri (32) in Reinach BL. Balicha forderte mit Unterstützung einer Schlägertruppe seinen ehemaligen Schüler und heutigen Erzfeind Beqiri zum Zweikampf heraus. Es kam zum brutalen Fight zwischen den beiden mehrmaligen Kickbox-Weltmeistern. Der Kampf wurde auf Video festgehalten.
Trug Paulo Balicha beim Zweikampf mit Shemsi Beqiri Schlagringe? Das IRM-Gutachten und Kampf-Gutachten sprechen dagegen. Das Gericht geht davon aus, dass es Kampfbandagen mit viel Tape waren. Und nicht Schlagringe.
«Lächerlich und zu tief»
Shemsi Beqiri zeigt sich enttäuscht, wie er im Video-Interview zu BLICK sagt. «Das Gericht ist ein Witz. Paulo Balicha ist ein Witz.» Mit dem Urteil kommt der Monsterprozess zum Abschluss. Ob der Basler Kickboxer-Krieg damit beendet ist, bleibt zu bezweifeln.
Paulo Balicha wollte sich gegenüber BLICK nach dem Urteil nicht äussern. Sein Anwalt sagt: «Ich werde Berufung anmelden, weil die wichtigen Punkte in der mündlichen Urteilsverkündung zu kurz gekommen sind.»