Vor drei Jahren erschoss Hans S.* (heute 58) Steve B. *(†34) im alten Steinbruch in Laufen BL. Dafür wurde S. nun zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Hans S. und Steve B. teilten sich eine Hanf-Indooranlage in Laufen. Steve wollte laut Anklage die Anlage vergrössern. Er habe deswegen Hans, der für den Aufbau und Betrieb zuständig gewesen sei, aufgefordert, den Teil des Gebäudes zu räumen, den dieser als Wohnung habe nutzen wollen. Hans S. fühlte sich dadurch zunehmend unter Druck gesetzt und bedroht gefühlt. Einen Tag vor der Tat eskalierte der Streit, Steve B. kündigte an, am nächsten Tag das Haus selber räumen zu wollen.
Tod «wissentlich und willentlich» in Kauf genommen
Bevor er seine Worte in die Tat umsetzen konnte, erschoss ihn Steve B. Das Gericht gestand dem Angeklagten am Donnerstag auf der einen Seite zu, dass er dem Opfer am Tag der Tat nicht in expliziter Tötungsabsicht gegenübergetreten sei. Er habe aber mit der schlussendlichen Abgabe des Pistolenschusses «wissentlich und willentlich» den Tod des Opfers in Kauf genommen.
Die Staatsanwaltschaft hatte auf eine Verurteilung wegen Mordes plädiert und eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren und 6 Monaten gefordert. Für sie war erwiesen, dass der Täter «in skrupelloser Weise» auf das wehrlose Opfer geschossen habe.
Die Verteidigung hatte auf eine Freiheitsstrafe von 6 Jahren wegen Totschlags gepocht. Sie berief sich auf die Aussage des Angeklagten, dass er nicht explizit vorgehabt habe, seinen Geschäftspartner zu töten. (vof/SDA)