Gebrauchte Windeln, alte Pneus, leere Flaschen, Altkarton: Kaum ein Abfall, der es nicht schon in den Wald geschafft hat. Das illegale Entsorgen kostet halt nichts.
Und die Schweizer Abfallsünder werden dabei immer dreister. Jetzt entsorgen sie ihren Müll schon in Wäldern ennet der Grenze, berichtet das «Regionaljournal» von Radio SRF. In Südbaden hätten die Förster Schweizer Abfall eingesammelt.
Georg Lutz, Fachbereichsleiter Umwelt und Energie im Wahlkreis Lörrach (D), ist den Übeltätern auf der Spur: «Bei der Überprüfung dieses Mülls hat man Dokumente gefunden mit Adressen. Insofern ist es natürlich ein wenig dumm, um es deutlich zu sagen, von den Menschen, die Müll illegal abladen.»
Anhand der Dokumente liessen sich zum Teil Rückschlüsse auf die Täter ziehen. Ihnen droht ein Bussgeldverfahren. «Das kostet ruckzuck 500 Euro», so Lutz. Die Busse sei abhängig von Menge und Material des Abfalls. Bei kritischen Substanzen könne es auch eine staatsanwaltschaftliche Untersuchung geben.
Aber es gibt auch Abfall ohne Adressen, der Schweizern zugeordnet werden kann. Er stammt von Produkten, die in drei Landessprachen angeschrieben sind – das gibt es in Deutschland nicht.
Obwohl Lutz den Littering-Tourismus als «stossend» bezeichnet, in der Gesamtmenge sei diese Form der illegalen Abfallentsorgung eher ein kleines Problem. (mad)