Flügelbruch beim Pechvogel
Zolli-Storch fliegt in SBB-Leitung

Pfleger des Zollis päppelten einen Weissstorch über Wochen auf. Wenige Tage nach der Freilassung krachte er in die Oberleitung einer SBB-Linie und brach sich einen Flügel.
Publiziert: 26.07.2017 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:41 Uhr
Im Zolli kümmern sich Ärzte und Pfleger gut um den Pechvogel.
Foto: Zoo Basel (Torben Weber)

Der frei lebende Weissstorch vom Zoo Basel hat Pech. Zuerst wird sein Geschwisterchen von einem Fuchs gefressen, dann wird er von einem Graureiher um sein Futter geprellt.

Der Vogel magert ab. Tierpfleger erkennen seine Not und päppeln den Storch einige Wochen lang auf, bis er wieder freigelassen wird. Doch damit endet die Schicksalsserie nicht.

Linker Flügel gebrochen

Der Storch knallt nur wenige Tage nach seiner Freilassung gegen eine Oberleitung der SBB-Linie, die durch den Zolli führt. Verletzt bleibt der Vogel auf dem Bahn-Trassee liegen. Sein linker Flügel ist gebrochen. Zootierärzte legen dem Vogel einen Schienenverband an. Nun muss sich der Vogel

Bei seinem Zusammenstoss mit der Oberleitung brach sich der Vogel die Elle des linken Flügels. Die Zooärzte mussten den Flügel schienen.
Foto: Zoo Basel (Torben Weber)

 einige Wochen schonen. Wie lange, das wissen die Ärzte noch nicht. Aber sie sind zuversichtlich, dass der Storch bald wieder in die Lüfte steigen kann, wie es in einer Mitteilung vom Zolli heisst. Das ist wichtig. Denn im August findet eine Besammlung der Störche für den Vogelzug Richtung Süden statt. Dort suchen sich die Störche dann ein Winterquartier.

Ein echter Pechvogel: Der Weissstorch hat einiges durchgemacht. Jüngst brach er sich die Elle des linken Flügels. Doch die Ärzte sind zuversichtlich. Der Bruch heilt gut.
Foto: Zoo Basel (Torben Weber)

Mehrere Störche im Basel Zoo

In den Aussenbereichen der im März 2017 neu eröffneten Elefantenanlage Tembea befinden sich mehrere Plattformen, welche den frei lebenden Weissstörchen zum Nestbau angeboten werden. Erfreulicherweise sind bereits dieses Jahr drei Horste mit Störchen besetzt.

Der neue Beobachtungsturm ermöglicht den Besuchern direkte Einblicke in die Nester und die Aufzucht der Jungstörche. In diesen Tagen unternehmen die Jungstörche ihre ersten nicht ganz ungefährlichen Flugversuche von den Plattformen.

Im Zolli leben einige Störche. Dafür wurden extra Plattformen für die Vögel zur Verfügung gestellt, die auch gerne genutzt werden.
Foto: Zoo Basel (Torben Weber)

Storchenzucht im Zoo Basel äusserst erfolgreich

Dieses Jahr wurden 38 Jungstörche in den Baumnestern im Zoo Basel vorgefunden. Mit Hilfe eines Hebekrans der Feuerwehr stieg der Tierpfleger in die Höhe und befestigte jedem einen Ring am Bein. Im Zoo Basel wurden seit der Gründung 1874 Störche gepflegt.

Damals ahnte noch niemand, dass der populäre Vogel in der Schweiz eines Tages aussterben würde. Die heute wieder hohe Zahl an Störchen in der Schweiz geht auf ein Wiederansiedlungsprojekt von 1950 zurück. (jmh)

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