Die Hälfte des Songs «Versus» auf dem Album «Magna Carta Holy Grail» des US-Rappers Jay-Z (44) gehört einem Schweizer. Denn ein Teil des Liedes wurde bereits in den 70er-Jahren vom Basler Jazz-Musiker Bruno Spoerri (79) komponiert. Der Rapper und sein Produzent Timbaland hatten das Sample einfach geklaut.
Wie die «TagesWoche» heute berichtet, hat der anderthalbjährige Urheberrechtsstreit jetzt mit einem Sieg von Spoerris geendet. Die Amerikaner verzichten auf die Hälfte der Tantiemen für den Track. Wie viel Geld der Basler bekommen wird, ist noch offen, das hänge von Albumverkäufen sowie vom Radio-Airplay ab.
«Die beiden haben nichts verändert»
Aber das Wichtigste: «Die Verträge sind unterschrieben», sagt Spoerri. Die 50 Prozent für den Text gehen an Jay-Z, die andere Hälfte bekommt Spoerri für die Musik. Auch seine Plattenfirma «Finders Keepers» komme zu den Produzentenrechten. «Ich hoffe sehr, dass Finders Keepers 80'000 bis 100'000 Dollar erhält», sagt Spoerri in der «TagesWoche».
Doch das Geld habe für ihn nicht oberste Priorität. «Mir ging es um den Umgang unter Künstlern», sagt der Musiker. Und Jay-Z hat sich nicht gerade fair verhalten – im Gegenteil. In einem BBC-Interview schmückte er sich 2013 mit den fremden Federn und erklärte, wie er und Timbaland das Lied im Studio komponierten.
Weit gefehlt: «Die beiden haben nichts verändert, einfach die Tonabfolge um einen halben Ton verschoben und ganz wenig perkussiver gemacht», sagte Spoerri dem Onlineportal «Watson». (lex)