Sie teilten ihr Glück mit Gott und der Welt. Auf sozialen Medien präsentierten sich der Berliner Partykönig Michael E.* (49) und seine Freundin Nadine R.* (†39) als glückliches Paar. Gemeinsame Wanderungen in die schneebedeckten Berge, Ausflüge auf die Kapellbrücke, entspannte Stunden am Rhein. Noch Anfang Monat wirkten die beiden Deutschen schwer verliebt. Keine Spur von Streit oder Sorgen.
Doch seit Montag ist alles anders. Michael E. sitzt in U-Haft, er soll seine Freundin getötet haben. Die Leiche von Nadine R. wurde von Anwohnern in einem Hinterhof an der Dornacherstrasse im Basler Gundeli-Quartier gefunden. Am gleichen Ort ist auch die Wohnung der beiden Exil-Berliner. Der Partykönig wird noch in der Liegenschaft unter dringendem Tatverdacht festgenommen (BLICK berichtete). Der athletische Deutsche soll seine Freundin aus der Wohnung in die Tiefe gestossen haben.
Michael E. ist eine bekannte Berliner Partygrösse
In Berlin ist Michael E. eine Szenegrösse, führte dort die beiden Kultdiskotheken 90 Grad und das Felix im Luxushotel Adlon. Umso tiefer sitzt der Schock in der deutschen Hauptstadt. «Es muss im Affekt passiert sein, so eine Tat passt einfach nicht zu ihm», sagt ein alter Bekannter zu BLICK.
Michael E. war vor zwei Jahren zu seiner Liebe nach Basel gezogen. Seine Wohnung in Berlin-Moabit hatte er untervermietet und lebte seitdem mit Nadine R. zusammen. Einer Eventmanagerin, die in den letzten Jahren auch erotische Massagen im Internet anbot.
Sex-Massagen im Internet angeboten
Auf einem Sex-Portal stellt sich Nadine R. als Tantra-Masseuse Estella vor. Sie sei nach eigenen Angaben eine Berührungskünstlerin, Expertin für ganzheitliche Massagen und Coach für Intimität und Sexualität. Während der Tantra-Massage würde der Kunde liebevoll von ihr gehalten werden. Deklarierter Preis für eine Massage: 350 Franken (90 Minuten) oder als Supreme-Behandlung 650 Franken (180 Minuten).
Offiziell hatte das Paar zuletzt in der Basler Partyszene gewirkt. Thomas A.* (47) kannte die beiden Deutschen gut: «Die Male, als ich sie sah, wirkten sie untereinander respektvoll, harmonisch und liebevoll. Sie umarmten sich auch immer wieder.» Doch auch er fragte sich in letzter Zeit, wie die beiden in der schwierigen Corona-Phase überhaupt den Lebensunterhalt als Eventveranstalter bestreiten konnten.
Freunde zeigen sich erschüttert
Anscheinend durch Massagen in der Atelierwohnung. Denn auch Michael E. taucht im Internet als Tantra-Anbieter auf, der «Massage-Erlebnisse» für Frauen anbietet. Am gleichen Ort wie seine Freundin. Aus dem Umfeld heisst es, dass in der Wohnung auch erotische Partys veranstaltet wurden. Mit Musik, Speisen und Getränken.
Unter den gemeinsamen Paarfotos im Internet kondolieren nun Freunde. O-Ton: «Bon voyage, du Liebe, das hast du nicht verdient. Ich hoffe, du hast nicht gelitten. Es tut mir von Herzen leid.»
Noch ist unklar, warum Michael E. in der Wohnung durchdrehte – und wie seine Freundin ums Leben kam. Zur Todesursache und den genauen Umständen machte die Basler Staatsanwaltschaft in ihrer gestrigen Mitteilung keine Angaben.
*Namen geändert