Nicht nur Menschen, auch Affen sollen in der Verfassung verankerte Grundrechte haben: Mit dieser Forderung haben Schweizer Tierrechts-Aktivisten vor einem Jahr für Aufsehen gesorgt. Im Kanton Basel-Stadt lancierten sie eine Volksinitiative, die Primaten vor Tierversuchen schützen will.
Ein politisches Anliegen, das bei der Stadtbasler Bevölkerung auf Sympathie stösst. Im September wird der Verein Sentience Politics die Initiative inklusive der 3000 benötigten Unterschriften bei der Staatskanzlei einreichen.
Diese zu sammeln, sei «überhaupt kein Problem» gewesen, sagt Meret Schneider, Geschäftsführerin des Vereins Sentience Politics und Gemeinderätin der Grünen in Uster ZH. «Wir waren überrascht. Noch nie war es so einfach, die Unterschriften zusammenzubekommen.»
In der Bevölkerung habe man eine «enorm hohe Zustimmung» für die Initiative ausmanchen können, die Primaten ein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit zusichern will.
Sentience Politics hat bereits mehrere kantonale Volksinitiativen erfolgreich lanciert. So steht der Verein beispielsweise hinter den Initiativen, die in verschiedenen Kantonen vegane Menüs in öffentlichen Kantinen fordern.
Viel Zuspruch dank Film
Dass sich die Unterschriftensammlung dieses Mal so einfach gestaltete, habe man mitunter glücklichen Umständen zu verdanken, meint Schneider. So kam vergangenes Jahr der Dok-Film «Unlocking the Cage» heraus, der sich mit dem Thema Grundrechte für Tiere auseinandersetzt. «Der Film hat enorm Wellen geschlagen und uns so in die Hände gespielt», sagt Schneider.
Auch die nationale Volksinitiative, die die Tierrechtler im Köcher haben, kommt laut Sentience-Geschäftsführerin Schneider beim Volk gut an: «Wir bekommen viel Zuspruch von allen Seiten.» Die Initiative fordert schweizweit ein Verbot der Massentierhaltung. Im nächsten Frühling, wenn das benötigte Geld für die Initiative gesammelt ist, soll sie offiziell lanciert werden.