Bäckereien ändern Namen von Traditions-Nussgipfel
Verkäuferinnen nerven sich über Basler «Maitlibei»

Der hufeisenförmige Nussgipfel heisst in vielen Basler Bäckereien traditionsgemäss «Maitlibei». Das ist jetzt von gestern: Um die Mitarbeiterinnen vor blöden Sprüchen zu schützen, wurde das Gebäck nun umgetauft.
Publiziert: 04.10.2019 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2019 um 15:21 Uhr
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Der Sutter Begg hat 26 Filialen in der Region Basel.
Foto: zVg

Ihre Nussgipfel machen den weiblichen Angestellten der Basler Bäckerei-Kette Sutter Begg zu schaffen. Das populäre Gebäck heisst nämlich traditionell «Maitlibei». Die Verkäuferinnen müssten sich deshalb oft herablassende Sprüche anhören, berichtet das SRF.

Jetzt hat der Sutter Begg genug von den frauenfeindlichen Witzen ihrer Kundschaft: Statt «Maitlibei» heisst der Nussgipfel jetzt «Glücksbringer». Und zwar in allen 26 Filialen der Kette. Geschäftsführerin Katharina Barmettler begründet: «Wir haben aus Respekt unserem Personal gegenüber den Namen des Gebäcks gewechselt.»

«Keinen Grund, etwas zu verändern»

Andere Bäckereien in der Stadt hätten den traditionellen Namen mittlerweile ebenfalls abgeschafft. Nicht so die Ziegler Bäckereien. Geschäftsführer Fredi Ziegler sagt zum SRF: «Das hab ich mir bisher nicht überlegt. Die heissen seit Ewigkeiten so. Ich sehe keinen Grund, den Namen nun zu ändern.»

Durchgesetzt hat sich der neue Name aber noch nicht. Viele Kunden des Sutter Beggs nennen das Gebäck weiterhin «Maitlibei». Für die Geschäftsführung ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der «Glücksbringer» durchsetzt. Barmettler: «Um am Puls der Zeit zu bleiben, muss sich ein Unternehmen auch trauen, etwas zu verändern.» (hah)

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