«Ich konnte vier bis fünf Messerstiche erkennen»
Algerier (41) verletzt 25-Jährigen mit Stichwaffe schwer

In Basel-Stadt ist es am Donnerstagmittag zu einer Auseinandersetzung gekommen. Dabei ist ein 25-Jähriger mit einer Stichwaffe schwer verletzt worden. Der mutmassliche Täter konnte verhaftet werden.
Publiziert: 07.07.2023 um 08:37 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2023 um 08:38 Uhr
In Basel-Stadt hat mutmasslich ein Algerier einen 25-Jährigen mit einer Stichwaffe verletzt.
Foto: kantonspolizei Basel-Stadt

In Basel-Stadt kam es am Donnerstag am helllichten Tag zu einer Messerstecherei. Wie die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt mitteilt, wurde um 11.45 Uhr an der Hammerstrasse/Feldbergstrasse ein 25-jähriger Mann schwer verletzt.

Demnach ist es zwischen dem jungen Mann und einem Bekannten zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen. Dabei wurde das Opfer mit einer Stichwaffe verletzt. Dennoch gelang es dem Opfer, durch die Feldbergstrasse in die Hammerstrasse zu flüchten, wo der Mann bei einem Passanten Schutz fand.

«Es hat stark geblutet»

Der Ersthelfer, zu welchem das Opfer rannte, meldet sich später bei Blick – und erzählt von dem Geschehen. «Ich wollte Geld beim Parkautomaten einwerfen, als ich sah, wie der Mann rannte. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum. Er versuchte panisch, zu rufen, aber es kamen keine Laute raus», so Mazlum P.* (26).

Vor einem Fahrradladen kam der Mann schliesslich zum stehen. P. lief hinüber, um Hilfe zu leisten. «Dann sah ich, dass er am Rücken blutete. Man konnte es durch sein weisses Shirt sehen. Es war aber nicht allzu viel Blut», so P. Doch als sich das Opfer schliesslich hinsetzte und sein Shirt auszog, kam der grosse Schock. «Ich habe erst dann realisiert, dass er abgestochen wurde. Ich konnte vier bis fünf Messerstiche erkennen. Es hat stark geblutet», so P. Er vermutet, dass nicht viel Zeit verstrichen ist, bis er dem Opfer zur Hilfe kam: «Für mich war klar, dass die Tat in der Nähe stattfand. Dafür, dass es so viele Stiche waren und so wenig Blut auf dem Shirt, muss die Wunde frisch gewesen sein.»

«Er hat nur gesagt, dass er sterben wird»

Als P. den Ernst der Lage realisierte, rief er die Polizei und einen Krankenwagen. Zudem leistete er Erste Hilfe, indem er die Wunde mit dem T-Shirt vom Opfer abdrückte. Und das, obwohl die Polizei ihn warnte: «Als ich den Notruf wählte, hat man mich gewarnt, dass der Täter noch kommen könnte. Aber da kam niemand, der ist abgehauen.»

Das Opfer hat laut P. nach Luft geschnappt und mehrmals vor Schmerzen aufgeschrien, bevor die Sanitäter eintrafen. Viel gesprochen hat der Mann nicht. P. erzählt, dass das Deutsch des 25-Jährigen gebrochen war. «Er hat nur gesagt, dass er sterben wird. Und es sah so aus, als würde er zu seiner Mutter beten.» P. versuchte, ihn zu beruhigen und versicherte ihm, dass Hilfe auf dem Weg sei.

«Er sah etwas zwielichtig aus»

Über das Opfer erzählt P.:. «Der Mann sah etwas zwielichtig aus und war eher ungepflegt. In dieser Gegend sind oft Drogenkonsumenten, ich dachte, er sei vielleicht einer von ihnen.» Welche Sprache der Mann sprach, konnte P. nicht erkennen.

Der Vorfall war nicht nur für das Opfer traumatisierend – sondern auch für P. Er erzählt: «Das Einzige, was ich machen konnte, war, Hilfe zu leisten. Es war schockierend für mich und auch nicht leicht das Ganze zu verarbeiten». Die Polizei bat zwar psychologische Hilfe an, P. lehnte diese aber ab.

Kapo sucht Zeugen

Nachdem die Sanitäter und Polizei eintrafen, musste das Opfer schliesslich in die Notfallstation eingewiesen werden. Der mutmassliche Täter, ein 41-jähriger Algerier, konnte am späteren Nachmittag durch die Kantonspolizei verhaftet werden.

Der genaue Tathergang und der Grund der Auseinandersetzung sind noch nicht geklärt und Gegenstand der Ermittlungen der Kriminalpolizei. Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft, Tel. 061 267 71 11 oder mit der nächsten Polizeiwache in Verbindung zu setzen. (dzc/mrs)

*Name bekannt

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