AfD distanziert sich von Basler Krawall-Politiker
«Eric Weber war definitiv nicht eingeladen»

Wieso genau feierte der Schweizer mit der AfD? «Ich bin ehrenamtlicher Helfer und als Basler Grossrat nicht ausgelastet», sagt Eric Weber zu BLICK – bloss will die AfD davon nichts wissen.
Publiziert: 14.03.2016 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:45 Uhr
«Ich wollte dabei sein»: Eric Weber (rotes Shirt) reiste mit dem Zug an die AfD-Party nach Stuttgart.
Foto: REUTERS

Rotes Schweizerkreuz-T-Shirt. Hochgerissene Arme. Eric Webers Jubelbild zum AfD-Sieg prangt seit gestern Abend auf diversen deutschen Websites (BLICK berichtete).

Doch wieso genau tauchte der Schweizer Krawall-Politiker überhaupt an der AfD-Feier in Stuttgart auf? Gegenüber BLICK nimmt Eric Weber Stellung, in seiner gewohnt etwas ausufernden und etwas wirren Art.

«Ich gehe nicht zur SVP zum Feiern, weil uns die SVP alles gestohlen hat. Wir von der Nationalen Aktion sind das Original», sagt Weber.

Die Nationale Aktion wurde 1961 gegründet und ist der Vorläufer der Schweizer Demokraten. Die Partei war zwischen 1967 und 2007 auch im Nationalrat vertreten. Stolz bezeichnet Weber die NA als «erste und älteste ausländerfeindliche Partei Europas».

«Bin mit 10 AfD-Abgeordneten per Du»

Weiter sagt Weber: «Ich bin ein Politik-Söldner. Ich gehe zu Le Pen und ich war bei Haider in Wien. Zudem bin ich mit rund zehn Landtagsabgeordneten der AfD eng befreundet und per Du. Diese kommen vor allem aus Sachsen-Anhalt und Thüringen.»

Nach Stuttgart sei er gestern von Basel aus mit dem Zug gereist. «Ich wollte dabei sein. Die Wahlparty im Maritim Hotel wurde von 420 Polizisten abgesichert. Ich zählte 80 Polizeikastenwagen.»

Seine Verbindungen zur aufstrebenden AfD seien vielfältig. «Man hilft sich. Man tauscht sich aus. Man besucht sich. Schon mehrere AfD-Landtagsabgeordnete waren bei mir in Basel zu Besuch. Mit dem Abgeordneten Thomas Rudy waren wir zu Gast bei der Botschaft von Russland in Bern» sagt Weber. «Und so ist Politik. Es ist auch Schau. Da macht man mit oder nicht. Und wir freuen uns über die Siege der AfD.»

Laut dem Schweizer Journalisten Fabian Eberhard hat Weber auch schon AfD-Chefin Frauke Petry getroffen und sich fotografieren lassen, wie ein Foto auf Twitter zeigt.

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Webers Verbindungen gehen aber über Freundschaften hinaus: «Für die AfD bin ich ehrenamtlich im Einsatz, schreibe Pressetexte, hänge Plakate auf, habe bisher über 200'000 AfD-Zeitungen verteilt. Und auch habe ich Unterschriften gesammelt, damit die AfD zu Wahlen antritt.»

Genügend Zeit dazu habe Weber laut eigenen Aussage: «Ich bin als Grossrat in Basel nicht ausgelastet, daher pflege ich politische Kontakte ins Ausland.»

«Definitiv nicht eingeladen»

Blöd nur, dass man dort nichts davon wissen will. Nachdem «Spiegel Online» durch BLICK erfahren hat, um wen es sich auf dem Foto handelt, fragte das deutsche Nachrichtenportal bei der AfD nach. Auch die deutschen Kollegen wollten wissen, warum der Schweizer in Stuttgart mitfeierte. «Definitiv war er nicht eingeladen», sagt ein Sprecher des baden-württembergischen AfD-Landesverbands dem Portal.

Es war nicht das erste Mal, dass Weber eine AfD-Party crashte. Bereits bei den Europawahlen 2014 wurde er auf der Wahlfeier der AfD-Thüringen gesehen. Nachdem die Partei über die Identität Webers informiert wurde, habe man ihn gebeten, die Veranstaltung zu verlassen. (bö)

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