Badens Stadtammann will ersten fixen Blitzer im Aargau
SVP und FDP laufen Sturm gegen Radar-Geri

Bislang gab es im ganzen Kanton Aargau keinen einzigen fixen Blitzkasten. Der Badener Stadtrat will das nun ändern. Widerstand ist programmiert. SVP und FDP haben eine Motion dagegen eingereicht.
Publiziert: 21.04.2017 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:27 Uhr
Fixer Radarkasten: In anderen Kantonen gang und gäbe. Im Kanton Aargau ist die Verkehrsüberwachung ein grosses Streitthema.
Foto: Anton J. Geisser

445’819 Franken netto. So viel könnte gemäss Verkehrsmessungen ein einzelner Blitzkasten der Badener Stadtkasse im Jahr einbringen. Doch Blechpolizisten sind den Aargauern ein Graus. Kein einziger fixer Kasten steht im Kanton.

Elf Rotlichtsünder pro Stunde

Nun könnte der erste Aargauer Blitzer kommen, berichtet der «Tages-Anzeiger». Der links-grüne Badener Stadtrat um Stadtammann Geri Müller will einen Kasten an einer Kreuzung der Bruggerstrasse aufstellen. Damit sollen Geschwindigkeits- und Rotlichtsünder bestraft werden.

Drei Tage lang liess der Stadtrat die täglich von 10’000 Fahrzeugen befahrene Kreuzung analysieren. Rund elfmal pro Stunde wurde das Rotlicht überfahren, 100 bis 200 Autos pro Tag fuhren zu schnell. Fazit: Die Verkehrssituation sei eine «erhebliche Gefährdung der Verkehrssicherheit». Der Stadtrat stehe also in der Pflicht zu handeln.

Motion im Kantonsparlament

Doch laut der Zeitung gibt es Gegenwind auf kantonaler Ebene. Die Aargauer SVP und FDP haben im Grossrat eine Motion eingereicht, «betreffend Verhinderung von Radarfallen auf Kantonsstrassen». Ihre Aussichten sind nicht schlecht. Bereits 2005 hatte sich das Aargauer Parlament gegen ortsfeste Radarfallen im Aargau ausgesprochen.

Auch vonseiten des Regierungsrats gibt es kein Verständnis für fixe Kästen. Diese würden bei der Bevölkerung nur den Eindruck der Abzocke hinterlassen und das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Polizei belasten.

Ob sich der Kanton oder die Stadt Baden durchsetzt und ob der Aargau den ersten Blitzer erhält, stellt sich im Mai heraus. Dann berät das Kantonsparlament die Motion. (thk)

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