Badegäste findens gruusig
Shitstorm wegen Hundezone in Thurgauer Badi

Die Hundezone in einer Thurgauer Badeanlage sorgt für heftigen Zoff. Die Hündeler wehren sich.
Publiziert: 03.08.2018 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2024 um 10:05 Uhr
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Ab hier beginnt die umstrittene Hunde-Zone.
Foto: Thomas Meier
Andreas Hobi

Es ist heiss in der Schweiz. Täglich klettert das Thermometer in weiten Teilen der Schweiz auf über dreissig Grad an – da ist eine Abkühlung in einer Badi mehr als willkommen.

In diesen Genuss kommen aber nicht nur Menschen, sondern seit gut zwei Wochen auch Hunde in der Badeanstalt Rodenbrunnen in Diessenhofen TG. Die Vierbeiner und ihre Halter haben dafür in der länglichen Badeanstalt direkt am Rhein einen kleinen Bereich für sich. Die Hunde müssen zwar an der Leine gehalten werden, dürfen aber rumtollen und sich im Fluss abkühlen.

Bestimmt hat dies Ende Juni die Gemeinde selbst. In Anwesenheit von Präsident Markus Birk haben sich etwa 40 Badegäste dafür entschieden, die Hunde-Zone für mindestens einen Sommer zu testen. Das bestätigt Diessenhofens Stadtschreiber Armin Jungi auf Anfrage von BLICK.

«Ihr habt hier nichts verloren»

Und trotzdem stösst die Übung vielen Diessenhofener schlecht auf. In den sozialen Medien beschweren sie sich, dass die Badeanstalt mit Hunde-Kot übersät sei. Ein User schreibt: «Es ist respektlos den anderen Badegästen gegenüber. Es hat doch genug Platz am Rhein. Ich finde das einfach nur ekelhaft, wenn die Hunde überall ihr Geschäft verrichten.» Ein anderer wird gar noch klarer: «Wenn wir ehrlich sind, haben mehr als die Hälfte der Hundehalter ihre ‹Kläffer› nicht im Griff, alle werden angebellt. Geht mit den Hunden zur Erziehung und nehmt am besten gleich selber dran teil.» 

Für Hundehalterin Petra M.*, die mit Hündin Kira fast täglich die neuen Vorteile der Hunde-Zone geniesst, haben solche Kommentare nur ein Ziel: «Sie wollen uns mit diesen Unwahrheiten wieder loswerden.» Mit Kira zeigt M. BLICK die Hunde-Zone und bemerkt: «Jedes Geschäft wird sofort mit einem Kot-Beutel entsorgt. Trotzdem wurde mir schon oft ins Gesicht gesagt, dass ich und Kira hier nichts zu suchen haben.»

Hunde-Zone bleibt bis Ende August

Stadtsprecher Jungi hat von dem schlechten Internet-Feedback zwar Kenntnis genommen, «da es aber keine offiziellen Beschwerden sind, werden wir diese nicht berücksichtigen». Dazu kommt: «Hunde waren in der öffentlichen Badeanstalt Rodenbrunnen schon vor dem Test ein gewohntes Bild, da ein Wanderweg hindurchführt.»

Ende August wird Fazit gezogen. «Dann entscheidet sich, ob die Übung abgebrochen oder weitergeführt wird», erklärt Jungi. Petra M.* sieht diesem Entscheid mit mässigen Gefühlen entgegen. Für sie habe die Debatte im Internet zu hohe Wellen geschlagen. Trotzdem hofft sie, dass die Zone bestehen bleibt. «Auch Hunde haben an heissen Sommer-Tagen eine Abkühlung verdient.»

* Name geändert

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