Aviatikexperte Sepp Moser stellt These auf
Stürzte die Tante Ju ab, weil das Benzin verdunstete?

Der Ju-Air-Crash forderte 20 Menschenleben. Während die Untersuchungen laufen, stellen Experten Theorien zur Unfallursache auf.
Publiziert: 12.08.2018 um 13:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:34 Uhr
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Ermittlungen an der Absturzstelle laufen noch immer auf Hochtouren.
Foto: FABRICE COFFRINI

Der Flugzeugabsturz der Ju-Air am Piz Segnas GR geht als einer der schlimmsten Unfälle in die Schweizer Aviatikgeschichte ein. 20 Personen kamen dort ums Leben. Der Unfallhergang ist derzeit Gegenstand der Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust). Doch die Theorien der Experten schiessen hoch «wie Waldpilze nach dem Regen», schreibt Aviatik-Journalist Sepp Moser in der «NZZ am Sonntag».

Da die Maschine über keine Blackbox verfügte, sind die Augenzeugen von grösster Bedeutung, den Unfall zu rekonstruieren. Diese berichten, dass das Flugzeug Sekunden vor dem Absturz in eine scharfe Kurve überging. Dann stürzte es «nahezu senkrecht» ab, wie die Sust erklärt.

Tante Ju an Grenze ihrer Leistung

Die Hitze habe die Ju-52 nahe an ihre Leistungsgrenzen gebracht, schreibt Moser. Der Grund: Die dünnere Luft beeinträchtigte die Motorleistung und den Auftrieb der Maschine. Aber die Hitze müsste solch erfahrene Piloten kalt lassen. Also meint Moser, «dass irgendetwas Abruptes, Unerwartetes vorgefallen ist und sie dazu veranlasst hat, die scharfe Kurve einzuleiten».

Möglicherweise sei ein stotterndes Triebwerk der Auslöser. Wegen der Hitze am Boden könnte sich das Benzin stark erwärmt haben. Dann in der Höhe wegen dem geringen Luftdruck verdampft sein. Somit konnte mindestens eines der Triebwerke das Benzin nicht richtig pumpen und begann zu «stottern».

Damit hätten die Piloten nicht gerechnet: «Das könnte ein Grund für eine allzu forsche und letztlich tödliche Umkehrkurve gewesen sein», erklärt der Aviatik-Journalist. Danach sei es zum fatalen Strömungsabriss gekommen. (szm)

Führte ein Strömungsabriss zum Crash?
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