Autor Kurt Pelda zur Fäkal-Fehde mit dem IZRS
«Ich wollte die Doppelmoral von Qaasim Illi zeigen»

Der Porno-Puff zwischen dem Islamischen Zentralrat und der «Weltwoche» geht in die nächste Runde. Der IZRS droht mit Klage. Jetzt schlägt Autor Kurt Pelda zurück.
Publiziert: 21.04.2016 um 16:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:55 Uhr
Qaasim Illi (34)
Michael Sahli

Fäkal-Fehde zwischen dem Islamischen Zentralrat (IZRS) und der «Weltwoche». Heute veröffentlichte das Magazin ein Urteil gegen IZRS-Sprecher Qaasim Illi (34). Der Vorzeige-Konvertit wurde 2005 wegen Besitzes von verbotener Pornographie verurteilt. Gegenüber BLICK gab der IZRS an, eine Klage wegen der Veröffentlichung zu prüfen. Der Autor des Artikels, Kurt Pelda, nimmt die Drohung locker.

Konkret geht es um 1200 einschlägige Bildchen, die damals bei Illi gefunden wurden. In einem Ordner mit Namen «Kaviar» stiessen die Ermittler etwa auf Sexbilder mit menschlichen Ausscheidungen. Auch sexuelle Gewaltdarstellungen befanden sich im Besitz von Illi. Für die Weltwoche ist klar: Der heutige Islamist war «im Zentrum eines Netzwerkes für verbotene Pornos».

Gegenüber BLICK sagt IZRS-Generalsekretärin Ferah Ulucay (23): «Wir prüfen intern rechtliche Schritte gegen die Weltwoche.» Die Geschichte sei schon Jahre her, habe sich vor der Konvertierung Illis ereignet. Und weiter: «Für uns fehlt bei dieser Nachricht die Brisanz.»

«Einmal Extremist, immer Extremist»

«Weltwoche»-Autor Kurt Pelda.
Foto: ZVG

Durfte die «Weltwoche» das Porno-Urteil überhaupt veröffentlichen? «Ja», sagt der Autor Kurt Pelda. «Bei Händeschütteln und Schwimmunterricht etwa gibt sich Illi als moralische Instanz . Die Veröffentlichung war wichtig, um die Doppelmoral dahinter aufzuzeigen», so der Islam-Kenner. Ausserdem sei Illi eine «Person des öffentlichen Interesses».

Im von Pelda veröffentlichten Urteil wurde Illi auch wegen Rassendiskriminierung verurteilt – verglich Juden mit «Sauen». Für den Journalisten – auch nach zehn Jahren – entlarvend: «Einmal Extremist, immer Extremist.

Auch wenn der Fall aus dem Jahr 2005 stammt, zeigt er: Illi war in seinen damaligen antisemitischen Ansichten sehr extrem. Extremismus ist ein Teil seiner Persönlichkeitsstruktur. Und das müssen die Leute wissen.» Fazit des Journalisten: «Einer möglichen Klage sehe ich gelassen entgegen.»

Qaasim Illi (34) war in jungen Jahren auf SVP-Linie und bei der rechtskonservativen Auns aktiv, organisierte Technoparties und Rechtsaussen-Demos. Gegenüber BLICK wollte er sich nicht zum «Weltwoche»-Artikel äussern.

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