Das zeigt eine Auswertung des RISC-19-ICU Registers, das kritisch kranke Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erfasst. In die Studie wurden 964 Patientinnen und Patienten eingeschlossen, die seit Beginn der Impfkampagne bis Ende September 2021 auf einer Intensivstation in der Schweiz behandelt werden mussten.
Dazu gehörten 33 Patienten, die vollständig mit einem der in der Schweiz zugelassenen mRNA-Vakzine geimpft waren. Der Rest, 931 Patienten, waren ungeimpft. Das berichtet ein Team um Matthias Hilty, Oberarzt am Institut für Intensivmedizin am Universitätsspital Zürich (USZ), im Fachblatt «Intensive Care Medicine».
Geimpfte waren weniger lang auf der Intensivstation
Demnach waren die geimpften Patienten hoch gefährdet und schwer krank. Sie waren im Schnitt fast sieben Jahre älter als die ungeimpften Patienten und wiesen mehr Komorbiditäten auf. Insbesondere litten viele aufgrund einer Vorerkrankung unter einer Immunsuppression.
Obwohl die geimpften Patienten zur Hochrisikogruppe zählten, zeigte die Auswertung, dass die geimpften Patienten seltener Atemprobleme aufwiesen, als sie auf die Intensivstation kamen. Zudem benötigten weniger von ihnen eine maschinelle Beatmung und erlitten seltener schweres Lungen- und systemisches Organversagen. Die mildere Krankheitsschwere resultierte denn auch in einer um sechs Tage kürzeren Verweildauer auf der Intensivstation für die überlebenden geimpften Patienten.
Die Daten seien ein klarer Hinweis darauf, dass die Impfung gut schütze und Risikopatienten und -patientinnen enorm davon profitierten, sagte Hilty gemäss einer Mitteilung des USZ. Neue Virusvarianten hätten das Bild bislang nicht verändert. Die Studie unterstreiche aber die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Verbesserung der Impfprogramme, etwa durch zusätzliche Auffrischungsdosen, so die Forschenden. (SDA)