Wingsuitpilot tödlich verunglückt
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Mit Bergmassiv kollidiert:Wingsuitpilot tödlich verunglückt

Australier (†50) verunglückt bei Wingsuit-Flug in Walenstadt SG tödlich
Ein solcher Sprung wurde Lance P. nur Tage später zum Verhängnis

Anfang Woche verunglückte in Walenstadt SG ein Wingsuit-Pilot tödlich. Dabei handelt es sich um den Australier Lance P.* (†50), der in der Basejump-Szene bekannt war. Die Trauer ist riesig.
Publiziert: 15.09.2021 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2021 um 06:23 Uhr
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Lance P.* (†50) kam Anfang Woche bei einem Wingsuit-Unfall ums Leben.
Foto: zVg

Der Australier Lance P.* (†50) lebte für sein Hobby: Mit seinem Wingsuit bereiste er halb Europa, sprang mit dem Spezialanzug von Dutzenden von Felsen und Brücken in die Tiefe. Anfang Woche wurde ihm der Extremsport Basejumping zum Verhängnis. Der Australier verunglückte oberhalb von Walenstadt SG und konnte nur noch tot geborgen werden.

Erst am 1. September veröffentlichte Lance P. auf Facebook ein Foto vom Walensee-Ufer. «Jaaaa, Walenstadt», schrieb er euphorisch dazu. In der Schweiz war der australische Tourist aber offenbar schon länger, publizierte Videos von waghalsigen Sprüngen im Lauterbrunnental. Auch Videos von einem Sprung beim späteren Unfallort bei Walenstadt hat der Sportler kürzlich veröffentlicht. P. fliegt dabei mit wenigen Metern Abstand über den Boden, scheint seinen Schatten manchmal fast zu berühren.

Lance P. kollidierte mit dem Felsmassiv

Was beim letzten Sprung passierte, wird wohl für immer das Geheimnis des Australiers bleiben. Von der Kantonspolizei SG ermittelt werden konnte: Lance T. war bei seinem Unfall alleine unterwegs und startete vom bekannten Absprungort «Fatal Attraction» im Bereich Rinderstöllen. Während des Fluges kollidierte der Extremsportler aber aus unbekannten Gründen mit dem Felsen. Unklar ist bisher auch, ob sich der Unfall am Montag oder Dienstag ereignete.

Fest steht: Am Dienstagnachmittag wurde T. als vermisst gemeldet. Schliesslich wurde er von einem Rega-Helikopter gefunden. Der Notarzt konnte aber nur noch den Tod des Australiers feststellen.

In seiner letzten Nachricht auf Facebook sinnierte der Sportler noch über seine Solo-Sprünge: «Keiner, auf den man sich anlehnen kann, kein Einfluss von aussen. Nur mein Wissen und meine Entscheidungen.» Auf dem Bild zu sehen: Ein Loch im Wolkenmeer und tief darunter der Talboden.

«Du hast dein Leben voll ausgekostet»

Die Trauer in seinem Umfeld und der Wingsuit-Szene ist nach Bekanntwerden des Unfalls riesig, auch im Lauterbrunnental, wo der Australier vor Jahren den Extremsport lernte. Dutzende Kondolenz-Nachrichten sind auf sozialen Medien zu finden. «Eine Legende» sei der Australier gewesen, schreibt einer. «Du hast dein Leben voll ausgekostet.» Ein anderer schreibt: «Fliege hoch, Bruder.»

Erst im Juni verunglückte bei Walenstadt ein Basejumper tödlich. Damals kehrten nur zwei der drei Wingsuit-Flieger zum Landeplatz zurück, nachdem sie von einem Helikopter abgesprungen waren. Nach einem Suchflug wurde der verunglückte Deutsche (†33) schliesslich zwischen Zuestoll und Tschingla gefunden. (sac)

*Name der Redaktion bekannt


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