Treu und ergeben blickt Eika (†8) in die Kamera. Und so starb sie auch. Im heissen Auto wartete sie auf ihr Herrchen. Vergebens. Ausgerechnet der langjährige Hundeführer Adrian S.* (34) liess seine vierbeinige Gefährtin im Wagen zurück, wo sie in der brütenden Hitze starb.
Es geschah an einem heissen Sommertag: Die Sonne brennt auf den Parkplatz des Bergrestaurants oberhalb von Ried-Brig im Wallis. In einem der Autos liegt bei geschlossenen Fenstern die österreichische Brandlbracke Eika. Ein aufmerksamer Wanderer sieht das Tier, versucht es mit Rufen und Klopfen aufzuwecken. Doch Eika reagiert nicht mehr. Sie ist bereits tot. Entsetzt blickt sich der Passant um und sucht nach dem Halter – erfolglos.
Zurück im Dorf meldet er den Fund und erfährt, dass der Besitzer des Hundes der erfahrene Hundeführer und Hilfswildhüter Adrian S. ist. Er gilt in der Region als Experte für Schweisshunde, eine Art von Jagdhunden, die verletztes Wild suchen und stellen. Auch als Instruktor bei deren Ausbildung ist er im Einsatz. Eika ist sein erster Hund. Sie wurde zur Schweisshündin ausgebildet und war schon als Welpe mit S. unterwegs auf der Jagd.
Im Dorf rät man dem aufgewühlten Wanderer zum Stillschweigen. Der schlimme Verdacht: S. wolle schon lange einen anderen Hund, das sei nicht so schlimm. BLICK konfrontiert den Hundeexperten mit den Vorwürfen. S. dementiert: «Ich habe mir überlegt, einen zweiten Hund anzuschaffen. Jedoch sollte dieser dann vom Älteren lernen. Warum sollte ich Eika töten wollen? Diese Aussage ist absurd.»
Nur wegen «eines dummen Zufalls» sei der Hund an diesem heissen Tag rund eine halbe Stunde im Auto gewesen. «Ich dachte, mein Vater hole Eika raus, und er wiederum dachte, dass ich das übernehme.» Das Missverständnis kostete Eika das Leben. «Das war ein Fehler, der mich mein Leben lang verfolgen wird», sagt S. «Es tut mir heute noch weh, ich hatte den Hund sehr gerne. Ich schlafe momentan kaum, weil ich permanent daran denke.»
* Name der Redaktion bekannt
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