Hier gibts Sonnenaufgänge wie aus dem Bilderbuch
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EinBlicke - Das Hütten-Spezial:Hier gibts Sonnenaufgänge wie aus dem Bilderbuch

Ausgebuchte Massenschläge und volle Mittagstische – SAC-Unterkünfte sind beliebt wie nie
Hütten-Gaudi wegen Corona!

Corona füllt die SAC-Hütten. Nach dem finanziellen Verlust in den Frühlingsmonaten freuen sich die Hüttenwarte über die vielen Wanderer. BLICK war in der Wildhornhütte oberhalb von Lenk BE zu Besuch.
Publiziert: 21.08.2020 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2020 um 15:23 Uhr
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Das Wildhornteam mit Hund Ben, Hüttenwarte Monika und David Schmid, Hüttenjugendliche Anina, Hüttengehilfin Fränzi und Hüttenpraktikantin Sabina (v.l.)
Foto: Anja Müggler
Anja Müggler

Gibt es auch Gipfeli zum Frühstück? Exotische Fragen wie diese erhalten Monika Schmid (36) und ihr Mann David (39) in diesen Tagen immer häufiger. Das Paar führt seit 2017 die Wildhornhütte oberhalb von Lenk BE. Früher versorgte es auf 2303 Metern Höhe mitten in den Berner Alpen passionierte Wanderer. Heute in Corona-Zeiten kraxeln zunehmend auch Gäste den Berg hinauf, die normalerweise die Sommerferien all-inclusive am Meer verbringen.

So funktioniert ein WC ohne fliessend Wasser
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«Es gibt Touristen, welche sich unten im Dorf mit einer kompletten Ausrüstung eindecken und sich dann direkt zum ersten Mal auf eine Wanderung begeben», staunt Hüttenwartin Monika Schmid. Viele Leute seien dann überrascht, wie wenig Luxus sie auf der Hütte erwartet. Das Smartphone-Laden kostet extra, Duschen gibt es keine, und statt spülen nach dem Toilettengang wird mit einem Pedal ein Förderband bewegt. Abenteuer-Urlaub dank Corona!

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Es gibt Schweizer, die erst jetzt ihre Berge entdecken

«Die meisten Schweizer meiden in diesem Sommer das Ausland. Sie verbringen ihre Ferien in der Heimat, an unseren Seen oder eben in unseren Bergen», sagt Daniel Marbacher, Geschäftsführer des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). «Wir beobachten hohe Besucherzahlen, auch von Tagesausflüglern, die die Hütten jetzt für sich entdecken.» Erfreuliche 5000 neue Mitglieder hat der SAC bislang im Jahr 2020 gewonnen.

Hütten-Gaudi wegen Corona!
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Die Übernachtungsplätze seien wegen der Abstandsregeln eingeschränkt, aber der Tagestourismus sorge für guten Umsatz. «Früher wurden die Hütten vor allem an den Wochenenden besucht, jetzt kommen die Touristen auch gerne unter der Woche. Die Besuche sind von Montag bis Freitag gut verteilt», sagt Daniel Marbacher. Auch würden die Hütten in niedrigeren Lagen besser laufen als jene in der Höhe.

Die Wildhornhütte

Die SAC-Schutzhütte liegt oberhalb von Lenk im Simmental BE in den Berner Alpen auf 2303 Metern über Meer zwischen saftig grünen Wiesen und geröllhaltigem Felsen im Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen. Sie kann nur zu Fuss oder im Winter mit Tourenski erreicht werden. Die Schutzhütte ist weder ans Strom- noch ans Wassernetz oder Abwassersystem angeschlossen.

Die SAC-Schutzhütte liegt oberhalb von Lenk im Simmental BE in den Berner Alpen auf 2303 Metern über Meer zwischen saftig grünen Wiesen und geröllhaltigem Felsen im Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen. Sie kann nur zu Fuss oder im Winter mit Tourenski erreicht werden. Die Schutzhütte ist weder ans Strom- noch ans Wassernetz oder Abwassersystem angeschlossen.

Ende Februar hatte Corona die winterliche Hochsaison noch abrupt beendet. Auch die Wildhornhütte musste schliessen. Die Zukunft stand in den Sternen. Dass der Gastro-Betrieb ein halbes Jahr später derart überrannt wird, damit hatten die Hüttenwarte nie gerechnet. Zwar darf die Hütte nur bis zu zwei Dritteln belegt werden, was in dieser Schutzhütte 65 Betten bedeutet, jedoch sorgen deutlich mehr Tagesgäste für Hochbetrieb.

Trotz Boom, das Lockdown-Loch ist noch nicht ganz gestopft

Normalerweise fliegt der Helikopter alle 14 Tage Speisen und Getränke auf die Alp. Heute ist die Hüttenversorgung wöchentlich, zuweilen mit zwei Flügen. Der Boom in den Bergen lässt im Juli und August die Kassen klingeln. Das klaffende Loch vom Lockdown wird zwar nicht mehr ganz gefüllt, aber doch etwas gestopft.

Wie die Wildhornhütte den Corona-Sommer erlebt, sehen Sie in einer vierteiligen Reportage auf Blick TV.


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