Die acht Erkrankten befinden sich weiterhin in Isolation. Respiratorische Symptome haben sich bisher nicht gezeigt, wie das Staatssekretariat für Migration der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag bekannt gab.
Quarantäne bleibt bestehen
Die Situation werde laufend beobachtet und überprüft. Dies geschehe in enger Zusammenarbeit mit dem Kantonsärztlichen Dienst des Kantons Bern, den Spezialisten des Inselspitals und des Bundesamtes für Gesundheit.
Am Dienstag und Mittwoch wurden mehrere Fälle von Diphtherie im Bundesasylzentrum im alten Zieglerspital in Bern bemerkt. Zwei Stockwerke mit insgesamt 175 Personen wurden unter Quarantäne gestellt. Diese besteht nach wie vor.
Bewohner wurden geimpft
Die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner des BAZ wurden mit deren Einverständnis gegen Diphtherie geimpft. In zwei Stockwerken, in denen eine Quarantäne verhängt worden war, wurde zusätzlich eine Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.
Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner inklusive das Personal dürfen das BAZ laut Staatssekretariat für Migration verlassen. Diese Personen wurden angewiesen, ausserhalb des Zentrums eine Schutzmaske zu tragen, im Bundesasylzentrum selber gilt eine Maskenpflicht.
Keine Gefahr für Bevölkerung
Für die Bevölkerung besteht nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) keine Gefahr. Dies, weil die Durchimpfungsquote gegen Diphtherie sehr hoch ist. Wie in anderen Industrieländern ist die Diphtherie in der Schweiz praktisch ausgemerzt. Den letzten Fall von Rachendiphtherie gab es laut BAG 1983.
Die weltweit verbreitete Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion.
Es gibt zwei Arten der Krankheit: die respiratorische (Atemwege) und die kutane (Haut). Gefährlich ist die aktuelle im BAZ in Bern aufgetretene Atemwegs- oder Rachendiphtherie.
Ohne Antibiotika drohen dauerhafte Schäden
Sie kann Organe wie Herz, Leber oder Nieren sowie das Nervensystem dauerhaft schädigt. Die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Behandeln lässt sie sich mit einem Gegengift sowie Antibiotika.
Früher wurde die Diphtherie auch Halsbräune genannt, weil sich braune, lederartige Beläge in Kehlkopf und Luftröhre bilden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt sie noch als «Würgeengel der Kinder», da sie besonders im Kindesalter auftritt.
(SDA)
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