«Ich habe das Gefühl, dass die Kunsthochschulen sich stark auf die Regie und ein bisschen auf das Verfassen von Drehbüchern konzentrieren, aber nicht genügend auf den Rest, Bild und Ton etwa». Deshalb sei er auf den Einfall einer polytechnischen Eidgenössischen Film-Hochschule gekommen. Schon 2000 habe er sich für ein ähnliches Projekt stark gemacht.
Der Vater des früheren Filmchefs im Bundesamt für Kultur, Nicolas Bideu, beklagt auch ein Mangel an Leidenschaft und Initiativgeist in der Schweizer Filmbranche. «Ich habe den Eindruck, das Interesse an Filmschulen nimmt ebenso ab wie das an Schauspielschulen. Es gibt keine Leidenschaft mehr». Die Schweiz sei vielleicht ein zu bequemes Land und deshalb schlafe die Motivation der Studenten ein.
Studierende seien nicht die einzigen, die etwas Anstoss benötigten. «Bei uns ist alles subventioniert, der Film ebenso wie das Theater. (...) Es gibt keine Produzenten mehr, die von der Leidenschaft beseelt sind», beklagt er, «alles ist nur noch unaufgeregt».
Aber mit einer polytechnischen, mehrsprachigen Film-Uni liesse sich «die Geburt eines neuen Geists des Schweizer Films» einleiten, ist sich Bideau sicher.