Die Botschaften der Linksradikalen auf dem Dach der Berner Reitschule vor dem G-20-Gipfel in Hamburg waren eindeutig: «Smash G-20 (zerstören), «Shoot G-20» (darauf schiessen) und «Blow up» (in die Luft fliegen lassen).
Die Besitzerin der Reitschule, die Stadt Bern, liess die Hasszeilen immer wieder überstreichen. Einzig die Junge SVP Bern erstattete Anzeige. Jetzt prüft auch die Berner Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren (BLICK berichtete).
Nur linke Lokal-Politiker in Bern tragen weiter Scheuklappen. BLICK wollte wissen, ob sie jetzt die Reitschule fallen lassen. Fehlanzeige!
«Ich distanziere mich nicht», sagt Stadtrat Fuat Köçer (32/SP/Juso). «Man darf zwei Sachen nicht vermischen. Die Reitschule macht seit Jahrzehnten eine gute Arbeit, etwa im kulturellen Bereich.»
Und die Hassbotschaften auf dem Reitschuldach? Man wisse nicht, wer sie angebracht habe, heisst es unisono.
Eva Krattiger (22/Junge Alternative JA!) meint sogar: «Es war ja kein Aufruf zu Gewalt an Personen, sondern ein Aufruf, den Gipfel irgendwie zu stören.» Auch ihr Stadtratskollege Daniel Egloff (31/PdA) findet: «Es waren gar keine Gewaltaufrufe.»
Die Gewalt und die Sachbeschädigungen in Hamburg werden zwar in Bern verurteilt. Jungpolitikerin Krattiger sagt aber: «Ich verspüre keine Wut auf die Krawallmacher. Es gab ja viele andere, die gewaltlos demonstrierten.»
Bei der Berner SP hat man immerhin eingesehen, dass solche Krawalle den eigenen Anliegen schaden. «Man redet nicht mehr von Inhalten, sondern nur noch von Gewaltbereitschaft», sagt Stefan Jordi (46), Co-Präsident der SP Stadt Bern und Grossrat.
Klare Worte kommen von SP-Nationalrat Tim Guldimann (66): «Für mich kann sich diese Gewalt nicht als linke Politik rechtfertigen. Ich kritisiere sogar scharf, dass Die Linke und Attac, die sonst in Deutschland legitime linke Ansichten vertreten, sich nicht klar von gewalttätigen Demonstranten und Plünderungen distanzieren wollen.»