Waldbrände im Graubünden und im Tessin
Bundesrat Parmelin kündigt Besuch im Misox an

Im Süden der Schweiz wüten die Flammen. Im Misox, in der Leventina und im Calancatal bekämpft die Feuerwehr drei schlimme Waldbrände. Jetzt will sich sogar ein Bundesrat ein Bild vor Ort verschaffen.
Publiziert: 29.12.2016 um 00:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:15 Uhr
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Im Misox steht ein ganzer Hang in Flammen (Stand: Dienstag, 20 Uhr).
Foto: Kapo GR

Im Gebiet zwischen Misox und Soazza GR ist seit Dienstagabend ein grossflächiger Waldbrand im Gang. Auch oberhalb von Chironico TI in der Leventina wüten die Flammen seit Dienstag in einem Waldstück. Gestern Abend kam bei Braggio GR im Calancatal ein weiteres Feuer hinzu.

Löschhelikopter fliegen heute pausenlos Wasser zu den Brandherden. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) schreibt von einem Grosseinsatz der Schweizer Luftwaffe. Sieben Super Pumas der Armee stehen in den Bündner Brandgebieten und in der Leventina im Dauereinsatz. VBS-Vorsteher Guy Parmelin hat für heute Nachmittag einen Besuch im Brandgebiet von Misox angekündigt.

Verheerender Wind

Die Brände seien zwar unter Kontrolle, erklärt die Kantonspolizei Graubünden. Doch die Lage im Misox bleibt angespannt: «Die Brandfläche hat sich aufgrund der starken Winde von anfangs 200 Meter mal 600 Meter auf 600 Meter mal rund 1200 Meter ausgebreitet.»

Bereits am Dienstagabend musste die Autostrasse A13 sowie die Hauptstrasse H13 wegen Steinschlaggefahr gesperrt werden. Gestern Nachmittag wurde die Sperre vorübergehend aufgehoben. In der Nacht auf heute musste die Hauptstrasse H13 wieder gesperrt werden.

Löschhelikopter der Armee im Einsatz

«Die Distanz des Brandherds zu den beiden Dörfern Misox und Soazza beträgt je rund 500 Meter», schreibt die Bündner Polizei weiter. Am Dienstagabend hätten in Misox vier Personen aus zwei Wohnhäusern evakuiert werden müssen. Seit der Nacht auf heute ist in Misox ein weiteres Haus wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich. Zusätzliche Massnahmen werden nicht ausgeschlossen: «Weiter Evakuationen oder Strassensperrungen erfolgen lagebedingt.»

Flammen näherten bis 50 Meter an Siedlung

Der Waldbrand in der Leventina konnte unter Kontrolle gebracht werden, wie die Tessiner Kantonspolizei gestern mitteilte. Die Löscharbeiten gingen den Angaben zufolge jedoch weiter. 40 Feuerwehrmänner und vier Helikopter stünden tagsüber im Einsatz. Über Nacht überwachten zehn Feuerwehrmänner den Brand.

Das Feuer im Tessin war von Jugendlichen verursacht worden, als sie im Freien Holz anzündeten. Die Flammen breiteten sich wegen des trockenen Bodens und des Windes unerwarteterweise zu einem Waldbrand aus.

Der Waldbrand nördlich des Dorfes Braggio GR im Calancatal wütet auf einer Fläche von rund 200 mal 300 Meter. Die Flammen näherten sich bis gut 50 Meter an die Siedlung, wie die Bündner Polizei schreibt. Evakuationen mussten keine vorgenommen werden. (noo/SDA)

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