Nero (8) hechelt bei diesen Temperaturen in Endlosschleife. Dem Cocker Spaniel ist heiss. Darum gehts ihm jetzt ans Fell. Seit Wochen arbeitet Hundecoiffeuse Jacqueline Meier (49) in ihrem Salon Dolly in Zürich im Akkord. Waschen, Schneiden, Föhnen – damit die Tiere die Hitze wenigstens ein bisschen besser ertragen. «Gerade für die alten Hunde ist das eine echte Erleichterung», sagt Meier.
Auch Tierärzte mahnen die Halter: Ältere oder herzkranke Tiere können in der Hitze schnell kollabieren. Ihr Rat: An besonders heissen Tagen lieber nur am frühen Morgen und spätabends spazieren gehen – und die Tiere in der Mittagshitze im Schatten ruhen lassen.
Richtig lebensgefährlich wird es momentan für viele Fische. Weil durch die Sonne in Flüssen und Bächen die Algen schneller wachsen, sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser. Josef Kälin (59) ist im Kanton Schwyz im Dauereinsatz. «In den letzten Tagen habe ich über 7500 Bachforellen, Elritzen und Groppen evakuiert und umgesetzt», sagt der Fischereiaufseher.
Dafür verwendet Kälin ein Elektrofanggerät. Damit lockt er die Fische an, betäubt sie und kann sie dann mit dem Kescher herausnehmen.
Kälin macht sich ernsthafte Sorgen, weil zurzeit vielerorts die Wassertemperaturen viel zu hoch sind: «Bachforellen fühlen sich bei 15 bis 18 Grad wohl. Gestern habe ich in einem Bach aber sogar 25,4 Grad gemessen. Wenn es nächste Woche nicht regnet, weiss ich nicht, wie es weitergehen soll.» Weniger Probleme mit dieser Hitze haben die 22 Raubkatzen im Raubtierpark in Subingen SO. Trotzdem freuen auch sie sich über eine kalte Dusche von Parkbesitzer René Strickler (64): «Wenn es so heiss ist, gehe ich mehrmals täglich in die Gehege und dusche die Tiere ab. Ausserdem spielen sie gern mit dem Wasserstrahl.»