Schweizweit bangen Schausteller um ihre Existenz. Das Coronavirus hat die Chilbi-Fahrer hart getroffen. Nachdem die Olma in St. Gallen bereits vergangene Woche abgesagt wurde, hat am Dienstag nun auch die Schützengesellschaft der Stadt Zürich bekannt gegeben, dass das Knabenschiessen der Corona-Pandemie zum Opfer fällt.
Für die Schausteller-Gilde ist diese Meldung niederschmetternd. «Das Knabenschiessen ist ein Riesen-Event, dass es abgesagt wurde, ist für uns Schausteller einschneidend», sagt der Zürcher Schausteller Patrick Meier (51), der sich vor acht Jahren mit zwei Fahrgeschäften selbständig gemacht hat, zu BLICK.
«Es ist eine Katastrophe»
Auch seinen Thurgauer Schausteller-Kollegen Hanspeter Maier (64) schmerzt die Absage der grössten Chilbi der Schweiz – nicht zuletzt auch finanziell. «Es ist eine Katastrophe. Aber wir müssen vorwärtsschauen.» Trotz der Misere ist Maier überzeugt: «Chilbis hat es schon immer gegeben und wird es immer geben.»
Schausteller Patrick Meier hofft indes auf die Basler Herbstmesse: «Wenn ich an die Herbstmesse gehen könnte, dann könnte ich zumindest meine Schulden für mein Fahrgeschäft abzahlen. Wir hoffen alle auf den 24. August – und dass es doch noch Lockerungen gibt, damit Chilbis wieder stattfinden können.»
Basler Herbstmesse soll stattfinden
Punkto Basler Herbstmesse gibt es Hoffnung, dass sie vom Corona-Aus verschont bleibt. «Wir gehen heute davon aus, dass wir die Basler Herbstmesse 2020 durchführen können», sagt Manuel Staub, Leiter Messen und Märkte des Kantons Basel-Stadt, zu BLICK.
Laut Staub sind Planung und Abklärungen bezüglich der Rahmenbedingungen im Gang, aber noch nicht abgeschlossen. «Es gilt noch, verschiedene Entscheide abzuwarten, insbesondere die Angaben und Empfehlungen des Bundesrats für die Durchführung von Grossveranstaltungen ab Herbst», so der Basler Herbstmesse-Chef.
Auch wenn die grösste und älteste Vergnügungsmesse der Schweiz stattfindet, das Loch in den Kassen der Schausteller kann sie dennoch nicht stopfen. Meier macht sich keine Illusionen: «Dieses Jahr ist zum Abschreiben. Jetzt geht es für uns Schausteller nur noch ums Überleben. Da gibts nicht schönzureden.»