«Ich war fischen, als ich plötzlich Hilferufe hörte»
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Bauer (67) eingeklemmt unter:«Ich war fischen, als ich plötzlich Hilferufe hörte»

Armin Späni fand Bauer (67) in Rothenturm SZ eingeklemmt unter Rapid
«Ich war fischen, als ich plötzlich Hilferufe hörte»

In Rothenthurm SZ wurde am Freitag ein Bauer (67) unter seinem Einachser eingeklemmt. Er bricht sich ein Bein und ruft drei Stunden lang um Hilfe. Zum Glück wird er von Fischer Armin Späni (76) gehört.
Publiziert: 14.06.2020 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2020 um 12:05 Uhr
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Matthias Marty (69, l.) dankt Armin Späni (76) dafür, dass er seinen Bruder rettete.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli

Er will kein Held sein. Dabei hat Rentner Armin Späni (76) am Freitag in Rothenthurm SZ das Leben seines Kollegen gerettet – und das nur per Zufall. «Ich war gerade fischen, als ich plötzlich Hilferufe hörte», sagt Späni zu BLICK. Zuerst denkt er, es sei ein schlechter Scherz. Doch die Schreie hören nicht auf. Also geht Späni der Stimme nach.

Unweit des Biber-Bachs im Gebiet Rossboden entdeckt er zwischen einer Gruppe von Bäumen ein umgekipptes Landwirtschaftsfahrzeug. Es ist ein Einachser der Marke Rapid. Darunter liegt eingeklemmt Bauer Josef Marty (67). Er ist verletzt, kann sich nicht selbst befreien. Späni erinnert sich: «Er war ansprechbar, hatte Schmerzen und war erschöpft.» Sofort will er dem Kollegen helfen. Doch er kann den Rapid nicht alleine hochheben. Das rechte Bein des Bauern ist zwischen Fusspedal und Chassis eingeklemmt.

Bruch oberhalb des rechten Knies

Telefonisch verständigt er den älteren Bruder des Opfers. Er will Hilfe holen und trifft einen Bekannten. Die Männer können den Verunfallten dann mit einem Traktor befreien. Zeitgleich alarmieren sie Polizei und Ambulanz. Mit dem Rettungsdienst wird das Opfer ins Spital gebracht. Diagnose: Bruch oberhalb des rechten Knies.

«Es geht ihm den Umständen entsprechend gut», sagt sein älterer Bruder Matthias Marty (69) zu BLICK. «Er musste aber operiert werden. Zum Glück wurde er von Armin gefunden. Dafür danke ich ihm von Herzen.» Allen ist klar: «Es hätte viel schlimmer ausgehen können.» Denn bis zu seiner Rettung lag der Landwirt rund drei Stunden lang in abgelegenem Gebiet unter dem Rapid.

«Es hat den Lenker zur Seite gerissen»

Laut Polizei passierte das Unglück etwa um 10.45 Uhr. Der Bauer war mit seinem Einachser zu seinen Bienenvölkern gefahren und hatte Waben und Zucker als Futter geladen. Nur wenige Meter vor dem Ziel passierte es. Mit dem Vorderrad fuhr er auf einen Stein. Genug, um das Gefährt zu kippen. «Es hat den Lenker vermutlich zur Seite gerissen», sagt Bruder Josef. «So etwas passiert schnell.»

Nach dem ersten Schrecken ist auch Retter Späni erleichtert: «Er rief mich aus dem Spital an und bedankte sich.» Auch die Polizei habe ihm gesagt, zum Glück sei er da gewesen. Das Gebiet ist wie eine Sackgasse. Bis auf die einheimischen Fischer geht dort kaum jemand hin.

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