Armeechef Blattmann entschuldigt sich bei «Kotz-Brotz»
Militärischer Kniefall vor der «Rundschau»

Armeechef André Blattmann reagiert auf Forderungen und entschuldigt sich bei «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz für seine «unangebrachte, persönliche Verunglimpfung».
Publiziert: 10.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:25 Uhr
Petar Marjanovic

Der Knall war laut, dann flaute der Streit zügig ab: Nach der verbalen Entgleisung von Armeechef André Blattmann (60) forderte die SRF-Chefetage in einem öffentlichen Brief eine Entschuldigung. Nun hat Blattmann gestern die geforderte Abbitte geleistet.

An einer armeeinternen Tagung hatte er «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz (46) hämisch «Kotz» genannt. «Ich entschuldige mich bei Herrn Sandro Brotz in aller Form für die unangebrachte, persönliche Verunglimpfung», heisst es in einem Schreiben Blattmanns, das BLICK vorliegt. Er bedaure es sehr, dass er vor dem militärischen Publikum die Aussagen sehr drastisch formuliert und die Öffentlichkeit damit allenfalls vor den Kopf gestossen habe. Blattmann hält jedoch an seiner Kritik gegenüber dem «Verräter» fest, der die «Rundschau»-Redaktion mit internen Dokumenten zur Bodluv-Affäre beliefert hatte: «Vermutet nämlich ein Mitarbeitender einen Missstand oder hat er einen Missstand festgestellt, kann er sich bekanntlich entweder an die Whistleblowing-Stelle der Gruppe Verteidigung oder die entsprechende Stelle bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK wenden», sagt André Blattmann.

Ein Artikel in der «Zentralschweiz am Sonntag» hatte den Streit befeuert: Blattmann soll an einer armeeinternen Tagung den Informanten der «Rundschau» als Verräter und widerlichen Kerl tituliert haben.

SRF-Chefredaktor Tristan Brenn und «Rundschau»-Chef Mario Poletti kritisierten nicht nur die Wortwahl: «Es zeugt von wenig Demokratieverständnis, wenn Herr Blattmann Verräter auf die Schlachtbank und Medienschaffende mit billigen Wortspielen in ihrer Würde herabsetzen will.»

Die Entschuldigung des Armeechefs nimmt Sandro Brotz an, stellt aber klar: «Auf der persönlichen Ebene ist die Angelegenheit für mich erledigt, aber wenn es um das Aufdecken von Missständen geht, werden wir weiter den direkten und vertraulichen Kontakt zu Informanten pflegen.»

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