Der Bundesrat hatte Rebord letzten April bereits zu Blattmanns Stellvertreter ernannt. Damit gehörte dieser quasi von Amtes wegen zu den Favoriten im Rennen um den Chefposten. Im Auswahlverfahren setzte sich Rebord dann gegen drei Konkurrenten durch, die von der Findungskommission ebenfalls aufs Ticket gesetzt worden waren.
Es habe sich um zwei Romands zu zwei Deutschschweizer gehandelt, sagte Verteidigungsminister Guy Parmelin am Freitag vor den Bundeshausmedien. Namen nannte er nicht. Bekannt ist, dass sich auch Heeres-Chef Daniel Baumgartner als Armeechef beworben hatte. Doch Parmelins Favorit hiess Rebord. Am Freitag ernannte der Bundesrat den Walliser zum Chef der Armee.
Rebord erfülle alle Anforderungen, sagte Parmelin. Er sei innerhalb der Armee, aber auch in der Politik anerkannt und geniesse das Vertrauen des Bundesrats. Rebord sei eine ruhige, reflektierte Persönlichkeit, mit der zusammenzuarbeiten er sich freue.
Rebord selber hielt sich bedeckt. Noch sei André Blattmann Chef der Armee, betonte er. Als grösste Herausforderung bezeichnete Rebord die Umsetzung der Armeereform WEA. Diese beginnt Anfang 2018. Blattmann tritt vorzeitig zurück, damit sein Nachfolger nicht ein angefangenes Umsetzungsprojekt weiterführen muss.
Rebord will als erstes die Schlüsselpositionen der neuen Armeestruktur besetzen. Mit der Reform wird die Armee und ihre Führungsstruktur neu gegliedert, die Truppe verkleinert und die Infrastruktur abgebaut. Gleichzeitig sollen Ausbildung, Ausrüstung und Mobilisierbarkeit verbessert werden. Dafür stehen in Zukunft 5 Milliarden Franken pro Jahr zur Verfügung.
Es handle sich um eine «ausgeglichene Reform», sagte Rebord. Sie sei von einer klaren Mehrheit des Parlaments beschlossen worden und ohne Wenn und Aber umzusetzen.
Zu den aktuellen Vorfällen in der Armee äusserte sich Rebord nicht. Doch warnte er vor Rekrutierungsproblemen: Im ersten Halbjahr 2016 gebe es 3392 Zivildienstleistende - ab 6000 pro Jahr könne die Armee personell nicht mehr ausreichend alimentiert werden. Es scheine, dass der Zivildienst zu attraktiv sei, sagte der künftige Chef der Armee.
Rebord ist seit über 30 Jahren Berufsmilitär. Nach dem Studium in Lausanne - Geschichte, Geographie und Französisch - trat er 1985 beim Instruktionskorps der Infanterie in die Armee ein. Nach einem Studienaufenthalt am Collège interarmées de défense in Paris wurde Rebord Stabschef der Generalstabsschulen und im Jahre 2000 Kommandant der Panzerabwehrschule in Chamblon VD.
2001 wurde er Projektleiter «Rekrutierung Armee XXI». Von 2004 bis 2008 war Rebord dann Kommandant Rekrutierung innerhalb des Personellen der Armee. Auf den 1. Januar 2009 ernannte ihn der Bundesrat zum Kommandanten der Infanteriebrigade 2 und beförderte ihn zum Brigadier. 2014 folgte die Beförderung zum Divisionär und die Ernennung zum Kommandant Höhere Kaderausbildung der Armee/Chef Stab Operative Schulung.
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