Arbeiter stürzte in flüssiges Aluminium – jetzt spricht der CEO
«Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände»

Am Mittwoch stürzte ein Elektriker in der Druckgiesserei DGS in St. Gallen in flüssiges Aluminium. Die Polizei untersucht mit der Suva den Vorfall. CEO Andreas Müller spricht am Tag danach mit Blick. Für ihn das Wichtigste: Der Verletzte ist stabil und kann gehen.
Publiziert: 11.11.2022 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2022 um 21:33 Uhr
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Hier stürzte der 25-jährige Elektriker in den Aluminium-Ofen. Er konnte selber sofort wieder aussteigen, aber er holte sich an den Beinen und an den Händen schwere Verbrennungen.
Foto: Stadtpolizei St. Gallen
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Beat MichelReporter

Die Vorstellung ist der Horror! Während Wartungsarbeiten stürzt ein Elektriker (25) in einen Warmhalte-Ofen und taucht bis zu den Knien in flüssiges Aluminium ein. Die glänzende Suppe ist 720 Grad Celsius heiss! Zum Glück kann sich der Mann selbständig abstützen und sich wieder nach oben ziehen. Trotzdem erleidet er schwere Verbrennungen an Beinen und an Händen. Die Sanität und zwei Rega-Notärzte betreuten ihn, er wurde ins Spital geflogen.

Passiert ist der Unfall im einzigen Aluminium-Druckguss-Unternehmen in St. Gallen, der DGS Druckguss Systeme AG. CEO Andreas Müller war zu diesem Zeitpunkt in der Firma in einem anderen Gebäude. Er bedauert den Unfall. Und sagt, dass der Arbeiter Glück im Unglück hatte: «Der Mann kann schon wieder gehen, es geht ihm den Umständen entsprechend gut.»

Sofort Erste Hilfe geleistet

Andreas Müller hat den Unfall nicht gesehen, aber war kurz danach beim Verletzten. Er sagt: «Seine Arbeitskollegen haben vorbildlich reagiert. Sie haben sofort die Ambulanz gerufen und Erste Hilfe geleistet. Sein Vorgesetzter ist in engem Kontakt mit ihm.»

Zu den Umständen des Unfalls darf der CEO nicht allzu viel sagen, solange die Untersuchungen der Stadtpolizei St. Gallen laufen. Sicher sei jetzt schon: «Es ist eine brandneue Anlage, die strenge Sicherheitsvorschriften erfüllt. Und die Wartung wurde entsprechend den Vorschriften gemacht. Zum Unfall kam es durch eine unglückliche Verkettung von Umständen», sagt Müller.

Teile für die Elektromobilität

Der Unfall kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Firma hat gerade grosse Investitionen getätigt, sie stellt mit der Gussanlage Präzisionsteile für die Elektromobilität her. Das Verfahren ermöglicht hohe Stückzahlen bei der Herstellungen von komplexen, dünnwandigen Gussteilen für den Leichtbau.

Die Untersuchungen laufen noch auf Hochtouren, Resultate gibt es noch nicht, sagt Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen. «Es stehen noch Befragungen an. Zusammen mit der Suva klären wir, ob Vorschriften verletzt wurden oder ob es einfach unglückliche Umstände waren.»


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