Die italienischen Behörden erwägen im Kampf gegen das Coronavirus eine Impfpflicht. Sind bis am 15. September nicht mindestens 80 Prozent der Bevölkerung geimpft, droht eine «Form der Pflicht». Das sagt der italienische Gesundheitssekretär Pierpaolo Sileri in einem Interview mit der Zeitung «La Stampa». Wie diese Impfpflicht genau aussehen soll, liess Sileri offen.
Es gehe jetzt darum, alle Menschen zu schützen. Vor allem gefährdet seien Personen im Alter von über 40 Jahren. «Wir können die Arbeit der Spitäler nicht weiter verlangsamen», sagt Sileri. Derzeit befänden sich vor allem Nicht-Geimpfte Personen in den Spitälern. «Deshalb fordern wir die Bevölkerung nun noch einmal auf, sich impfen zu lassen.»
Ziel von 66 auf 80 Prozent angehoben
In den vergangenen Monaten hätten die Behörden die Bevölkerung Italiens immer wieder aufgerufen, sich impfen zu lassen. «Viele sind dem Aufruf gefolgt, aber noch zu viele haben sich nicht impfen lassen», begründet Sileri die Möglichkeit einer Impfpflicht.
Sorgen bereitet dem Gesundheitssekretär die Delta-Variante. Diese sei «deutlich ansteckender», deswegen müssten sich die Menschen schützen. Das ursprüngliche Ziel von zwei Dritteln geimpften Italienerinnen und Italienern reiche deshalb nicht mehr. «Wir müssen das Ziel auf 80 Prozent setzen, wenn nicht sogar mehr.» (zis)
Italien setzt Ultimatum und erwägt Impf-Pflicht