Anklage gegen Hassan Kiko wirft Fragen auf
Hilft Angela Magdici ein gebrochenes Herz?

Die Liebe habe sie zur Flucht bewegt, sagten Angela Magdici (33) und Sträfling Hassan Kiko (27). Doch jetzt kommen Zweifel an der Romanze der beiden Ausreisser auf.
Publiziert: 15.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:08 Uhr
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Vergewaltiger Hassan Kiko (27) sitzt wieder in einem Gefängnis im Kanton Zürich.
Foto: Kapo Zürich
Andrea Cattani

Seit gestern sind die Anklagepunkte der Zürcher Staatsanwaltschaft bekannt. Wie erwartet wird der früheren Gefängniswärterin Angela Magdici unter anderem «Begünstigung und Entweichenlassen eines Gefangenen» vorgeworfen. Doch für die Anklage ist auch Hassan Kiko nicht ganz unschuldig an der Flucht. Das wirft Fragen auf.

Die Staatsanwaltschaft unterstellt dem verurteilten Vergewaltiger Kiko nämlich «Anstiftung zum Entweichenlassen eines Gefangenen». Aus dem Juristen-Deutsch übersetzt heisst das: Kiko soll die Aufseherin zur Flucht gedrängt und sie überredet haben, ihn aus der Zelle zu befreien.

Das klingt nicht wirklich nach der grossen Liebes-Flucht, wie sie von Angela Magdici einst beschrieben wurde. Noch im TV-Interview auf «Tele Züri» sagte sie, in ihrem Vorhaben habe ihr vor allem die Liebe zu Kiko Sicherheit gegeben. «Wir sind zusammen. Er ist ich und ich bin er.»

«Das wäre eher positiv für Frau Magdici»

Für Angela Magdici könnte die neue Ausgangslage aber auch etwas Gutes haben, wie ihr Anwalt Urs Huber gegenüber BLICK erklärt: «Wenn die Anklage wirklich davon ausgeht, dass Hassan Kiko sie zur Flucht angestiftet hat, wäre das eher positiv für Frau Magdici.»

Tatsächlich ist Angela Magdici auf die Gunst des Gerichts angewiesen. Mit sieben Monaten Gefängnis und weiteren 20 auf Bewährung fordert die Staatsanwaltschaft eine äusserst strenge Strafe. Huber kann das nicht nachvollziehen. «Meine Mandantin hat keine Vorstrafen. Für mich ist dieser Fall ein Paradebeispiel für eine bedingte Freiheitsstrafe.»

Wann es zum Prozess für Magdici kommt, ist noch unklar. Die Angeklagte bleibt bis dahin auf freiem Fuss. Wie ihr Anwalt erklärt, habe sie ein Gesuch gestellt, um Hassan Kiko im Gefängnis besuchen zu können. Der Entscheid sei aber noch hängig.

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