Wie kann man sich nur in einen verurteilten Vergewaltiger verlieben? Schwer vorstellbar, aber einer Schweizerin sei das tatsächlich passiert. So wird der Beitrag in der gestrigen Ausgabe von «RTL Explosiv» über Angela Magdici (33) anmoderiert.
Vergangene Woche wurde die ehemalige Gefängnisaufseherin vom Bezirksgericht Dietikon ZH zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 15 Monaten verurteilt – weil sie ihren Geliebten Hassan Kiko (28) Anfang Februar 2016 aus dem Gefängnis Limmattal befreite.
«Ich hatte einen Tunnelblick»
Nun trat sie also bereits wieder vor die Medien. Sichtlich gelöst erzählt Magdici in dem Beitrag von ihrer Flucht mit Kiko. «Mein Adrenalin war relativ hoch. Ich war sehr aufgeregt und nervös, aber gleichzeitig sehr glücklich, dass ich ihn draussen hatte», sagt sie mit beinahe entschuldigendem Lächeln.
Sie habe das Ganze nicht geplant, sondern sei eines Morgens aufgewacht, habe einen «Tunnelblick» gehabt und dann gewusst, dass «es heute Nacht passiert».
Harte Worte des Richters
Bei der Frage, ob ihr bewusst gewesen sei, dass sie einen verurteilten Straftäter in die Freiheit entliess, kommt Magdici kurz ins Stocken – wieder eine entschuldigende Geste –, dann sagt sie: «Ich habe ihn als Mensch kennengelernt. Und auch ein Straftäter oder auch jemand, der mal einen falschen Weg genommen hat, ist trotzdem ein Mensch und hat auch seine guten Seiten.»
Trotz ihrer Gelassenheit angesichts der milden Strafe scheinen die Worte des Richters nicht ganz spurlos an der 33-Jährigen vorbeigegangen zu sein: «Als er gesagt hat, dass mein Verhalten schändlich war – das tat weh», sagt sie. «Aber man kann es vielleicht schon so ausdrücken.»
Kiko sitzt noch fünfeinhalb Jahre
An der Beziehung mit Kiko will Magdici trotz allem weiterhin festhalten. Es sei vielleicht schwieriger, aber auch schön, weil sie die Liebe ihres Lebens gefunden habe und mit ihr zusammen sei.
Bis die beiden jedoch tatsächlich wieder vereint sind, wird es noch eine ganze Weile dauern. Kiko hat noch fünfeinhalb Jahre Knast vor sich. Das Zürcher Obergericht bestätigte im Dezember das Urteil vom Bezirksgericht Dietikon. Es hatte Kiko zu vier Jahren verurteilt, weil er eine 15-Jährige vergewaltigte.
Ausserdem verbüsst er einen Teil einer dreieinhalbjährigen Haft wegen eines anderen Sexualdelikts. Für die Flucht wurde Kiko nicht bestraft.