Andreas Imboden erzählt
«Mami starb beim Grillieren auf den Malediven»

Die Beerdigung in Zürich wird keine Trauerfeier. Die drei Kinder wollen «das Leben unserer Mutter feiern».
Publiziert: 12.07.2011 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:07 Uhr
Von Adrian Schulthess

Heute müssen sie für immer Abschied nehmen: Andreas Imboden (25) aus Zürich und seine Geschwister Nathan (22) und Tamara (17) haben ihre Mutter, die Schweizerin Aminath Arif (50) verloren. «Ihr Herz blieb am Freitag stehen», sagt Andreas Imboden. «Dabei war das doch ihr stärkstes Organ.»

Dass seine Mutter in Zürich beerdigt wird und nicht in ihrer Heimat auf den Malediven, habe er sich gut überlegt, sagt Andreas Imboden. «Sie liebte die Schweiz. Hier wollte sie alt werden.» Die Beerdigung sei aber keine Trauerfeier. «Wir wollen das Leben unserer Mutter feiern. Alles, was sie erreichte.»

Sie brannte schon, als sie dem Inder noch zuschrie

Am 5. Juni gab Aminath Arifs Onkel in der Hauptstadt Male ein Fest. Ein Inder spritzt Holzschutzmittel in den Grill. Der Feuerball erfasst den Mann und auch die Mutter von Andreas. «Mami brannte schon, als sie dem Inder noch zuschrie, wie er sich verhalten müsse», sagt der Sohn.

Der Mann stirbt. Andreas’ Mutter erleidet schwerste Verbrennungen: 65 Prozent ihrer Haut sind versengt. «Sie kam mit dem Taxi ins Spital. Anderthalb Tage später flogen wir sie nach Colombo in Sri Lanka. Aber auch dort reichte die Spitalausrüstung nicht.»

Verlegung in die Schweiz

Andreas Imboden organisiert die Verlegung in die Schweiz. «Der Flug hätte 200 000 Franken gekostet. Die Rega kam uns entgegen, flog zum Selbstkostenpreis.» Trotzdem bleiben hohe Kosten.

Im Unispital Zürich wird sie endlich von Verbrennungsspezialisten behandelt. «Die Ärzte arbeiteten in drei Schichten, 24 Stunden am Tag. Aber ihr Zustand blieb kritisch.»

«Sie wusste, dass sie jetzt gehen konnte»

Imboden besucht seine Mutter jeden Tag, spricht mit ihr. Vor zwei Wochen öffnet sie ein letztes Mal die Augen. «Sie konnte nicht reden. Ich ging ganz nah an ihr Gesicht. Ich sagte ihr, dass alles gut ist, alles funktioniert», so Andreas Imboden. «Dass sich mein kleiner Bruder gemacht hat. Und dass ich zu meiner kleinen Schwester schaue. Ich sah ihr an, wie erleichtert sie war. Ich glaube, sie wusste, dass sie jetzt gehen konnte.»

Sie baute die «Salaam School» auf

Vor rund zehn Jahren reiste Aminath Arif zurück in ihre Heimat, baute die «Salaam School» auf. «Es gibt viele arme Jugendliche dort, die kaum Chance auf Bildung haben und sich zu Gangs zusammenschliessen», sagt ihr ältester Sohn. «Sie organisierte Lehrer, Praktika in den besten Hotels.»

Die Schweizerin wird bekannt. «Mami setzte sich auch stets für die Rechte der Frauen ein, auf den Malediven leider keine Selbstverständlichkeit.»

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