Aus ihrem ehemaligen Häftling wird nun der Ehemann. In der kommenden Woche geben sich Gefängnisaufseherin Angela Magdici (33) und der verurteilte Vergewaltiger Hassan Kiko (28) das lang ersehnte Jawort. Damit geht für das Paar nach der spektakulären Flucht ein grosser Traum in Erfüllung. Noch vor Gericht hatte der Syrer Kiko immer seinen grossen Wunsch bekräftigt: «Hart arbeiten und Angela heiraten!»
Zumindest mit der Heirat geht es nun voran. Nach BLICK-Informationen findet die Trauung des Paares schon am kommenden Montag um 14 Uhr in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg AG statt. Der Akt findet prominente Unterstützung. Kikos Verteidiger Valentin Landmann wird sein Trauzeuge sein und Urs Huber, Magdicis Anwalt, wird ihr Trauzeuge sein.
Für Landmann eine echte Premiere: «Beide kamen auf mich zu, und ich stimmte zu.» Die Motivation: «Ich finde es nicht zuletzt wegen der romantischen Flucht sinnvoll, Hand zu bieten für eine Handvoll Glück.»
Ist die drohende Ausschaffung der Grund für die Heirat?
Aber ist die Heirat neben einem Liebesbeweis auch die Sicherheit für Kiko, dass er nach Verbüssen seiner Strafe nicht ausgeschafft wird? Landmann dazu: «So wie sich die derzeitige Situation darstellt, wird er hier bei seiner Angela bleiben dürfen.» Denn: Derzeit sei es ständige Praxis, dass wegen der Kriegswirren keine Syrer in ihr Heimatland zurückgeschafft werden. Ändert sich jedoch die angespannte Lage in Syrien, kann Kiko des Landes verwiesen werden. Da nützt ihm auch die Heirat mit einer Schweizerin nicht mehr viel.
Seinen Flüchtlingsstatus ist der Syrer schon länger los
Seinen Flüchtlingsstatus ist der Syrer schon seit 2015 los. Damals kassierte er nach der Verurteilung wegen Vergewaltigung einer 15-Jährigen nicht nur vier Jahre Haft, sondern verlor durch das Urteil auch seinen F-Status. Die letzte Verurteilung bekam Kiko dafür, dass er seine Geliebte Angela Anfang 2016 zur Flucht aus dem Knast Limmattal angestiftet hatte. Für diese Aktion gab es erst im Mai vom Bezirksgericht Dietikon ZH nochmals ein halbes Jahr obendrauf.
Für die Frischvermählten heisst es also ab Montag erst mal weiter Geduld haben. Das Leben in Freiheit beginnt für sie frühestens in vier Jahren.
Der verurteilte Vergewaltiger Hassan Kiko und seine Fluchthelferin Angela Magdici wollen heiraten – obwohl der 28-Jährige im Gefängnis sitzt. Hat eine solche Beziehung Chancen, zu bestehen? Ja, meint der Paartherapeut Klaus Heer. «Eine Liebe mit Hindernissen kann genauso funktionieren», sagt er zu Radio Energy. Liebe bestehe aus mehr als nur aus Nähe. Zu viel Nähe könne sogar problematisch sein, meint der Experte. «Wenn man zusammenwohnt, fehlt oftmals die Distanz, man sitzt zu sehr aufeinander.»
Der verurteilte Vergewaltiger Hassan Kiko und seine Fluchthelferin Angela Magdici wollen heiraten – obwohl der 28-Jährige im Gefängnis sitzt. Hat eine solche Beziehung Chancen, zu bestehen? Ja, meint der Paartherapeut Klaus Heer. «Eine Liebe mit Hindernissen kann genauso funktionieren», sagt er zu Radio Energy. Liebe bestehe aus mehr als nur aus Nähe. Zu viel Nähe könne sogar problematisch sein, meint der Experte. «Wenn man zusammenwohnt, fehlt oftmals die Distanz, man sitzt zu sehr aufeinander.»