Am häufigsten ertrinken ausländische Männer
Schon 16 Badetote in diesem Sommer

Der Hitzesommer sorgte für jede Menge Badespass. Doch für manche endete dieser tödlich. Besonders Männer und Migranten verloren im Wasser ihr Leben.
Publiziert: 13.08.2018 um 16:12 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:18 Uhr
1/5
Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich auch im letzten Jahr auf offenen Gewässern. Hier ein Polizeieinsatz nach einem Unfall auf dem Luganersee. (Archiv)
Foto: Keystone
Johannes Hillig

Blauer Himmel, Sonne satt: Der Sommer 2018 brachte die Schweiz bei über 30 Grad bisher mächtig ins Schwitzen. Wer kann, der packt seine Baditasche und geht schwimmen. Flüsse und Seen hat es genug. Die kühle Erfrischung, nur einen Sprung entfernt. Doch mancher Badespass endet tödlich.

Erst letzten Sonntag ertrank ein junger Mann (†27) aus Afrika im Luganersee. Er konnte nur noch tot aus dem Wasser gezogen werden. Leider kein Einzelfall! Nur wenige Tage zuvor starb ein 30-Jähriger beim Schwimmen in der Aare. 

Es sind nicht die einzigen Badetoten in diesem Sommer. Bereits 16 Menschen verloren bisher in Schweizer Gewässern ihr Leben. Und es dürften noch mehr werden – der Sommer ist noch nicht vorbei.

Übermut und Alkohol

Besonders gefährdet: junge Männer. Letztes Jahr ertranken in der Schweiz insgesamt 41 Menschen, darunter 31 Männer. Grund für dieses Ungleichgewicht: «Junge Männer sind in der Regel risikofreudiger veranlagt als Frauen, überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten eher», sagt Reto Abächerli von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) zu BLICK. Aber nicht nur Übermut, auch Alkohol spielt in vielen Fällen eine Rolle. Genaue Zahlen dazu gibt es nicht.

Das Risiko, beim Baden zu ertrinken, steigt weiter an, wenn die Männer aus dem Ausland kommen. «Sie kommen aus einem anderen Land, haben vielleicht einen ganz anderen Umgang mit Wasser, kennen eventuell Gewässer mit einer anderen Strömung und Temperatur», erklärt Abächerli. 

Daher versucht die SLRG auf die Gefahren hinzuweisen. Ein wichtiger Punkt: Flyer und Plakate, die auf Gefahren und das richtige Verhalten im Wasser aufmerksam machen – und zwar in acht Sprachen. Darunter Arabisch, Portugiesisch, Serbokroatisch oder Somalisch. Besonders bei Asylzentren in der Nähe von Flüssen und Seen würden solche Aktionen Sinn machen, so Abächerli. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?