Adolf Ogi erzählte von seinen Erfahrungen als Sohn eines Bergführers. Die Bergwelt habe sogar dem Bundesrat in Zeiten der Ratlosigkeit, der sogenannten «Bundesratslosigkeit» weitergeholfen. So habe er als Bundespräsident die Landesregierung bei festgefahrenen Budgetberatungen einmal aufs Schilthorn geladen.
Dort habe man inmitten der Bergwelt zusammen gefunden, sagte der alt Bundesrat, der 1959 und 1990 selber zweimal auf dem Gipfel des Matterhorns stand.
Vor rund 130 geladenen Gästen wurde am Morgen zuvor beim Einstieg in den Nordostgrat des Matterhorns, oberhalb der 3260 Meter über Meer gelegenen Hörnlihütte, eine Gedenkandacht abgehalten. Der extra aus England angereiste Pfarrer Alan Purser gedachte dabei den vier Bergsteigern, welche bei der Erstbesteigung vor 150 Jahren ums Leben gekommen waren.
Nach der dramatischen Eroberung kam es nach 1865 zu einem regelrechten Ansturm auf das Matterhorn. Nur drei Jahre später wurde deshalb ein erster Verschlag zum Übernachten an den Fuss des Berges gebaut.
Dieser wurde von der 1880 gebauten Hörnlihütte der SAC-Sektion Monte Rosa abgelöst, welche über 17 Schlafplätze verfügte. Die Burgergemeinde Zermatt baute 1911 gleich neben der Hörnlihütte das Berghaus Matterhorn Belvédère. Nach mehreren Umbauten boten die beiden Hütten ab 1982 rund 170 Schlafplätze.
Im Zuge der Erneuerung wurde die alte Hörnlihütte abgerissen und ihr Fundament für einen Helikopter-Landeplatz verwendet. Auf der anderen Seite des Belvédères wurde ein moderner Erweiterungsbau erstellt. Seither übernahm der gesamte Gebäudekomplex den Namen Hörnlihütte.
Die Massenschläge wurden durch kleinere Zimmer ersetzt und sogar eine Dusche auf 3260 Meter über Meer ist nun möglich. Beim acht Millionen Franken teuren Bauprojekt wurde die Zahl der Schlafplätze bewusst von 170 auf 130 verkleinert.
Damit soll der Ansturm von Bergsteigern am Matterhorn gedrosselt werden. Die Hütte verfügt über eine modernisierte Wasserfassung- und Aufbereitung und kann bei Vollbetrieb etwa die Hälfte des Energieverbrauchs durch Photovoltaik decken. Die restliche Energie liefert ein neuer Dieselgenerator, bei dem auch die Abwärme genutzt wird.