Tag für Tag fahren 1,3 Millionen Schweizer im Zug. Dabei essen, trinken und lesen sie. Viele lassen ihren Abfall liegen. Oder schnippen die Zigarette weg – aufs Gleis. Den SBB ist dieses sogenannte Littering ein Dorn im Auge. «Unsere Züge und Bahnhöfe sollen eine Visitenkarte sein», sagt SBB-CEO Andreas Meyer (54) zu BLICK.
Gestern tauschte er den Anzug mit dem Übergwändli. Bewaffnet mit Zange und Abfallsack, sammelte er auf Gleis 4 im Bahnhof Olten SO Zigarettenstummel ein. «Eine Knochenarbeit!», sagt er. Darum rückte Meyer den Zigarettenstummeln im Schotter mit einem XXL-Staubsauger zu Leibe. Und kam gehörig in Schwitzen. «Zu Hause geht das einfacher», sagt Meyer und lacht.
Ausgelöst hat die Putzete Lokführer Hansruedi Dolder (61). Er hatte seinem Chef Fotos von verdreckten Bahnhöfen geschickt. Meyers Einsatz hat aber auch finanzielle Gründe. Allein weggeworfene Zigarettenstummel kosten die SBB drei bis vier Millionen Franken pro Jahr. Insgesamt sammeln 1300 Arbeiter 38'000 Tonnen Abfall zusammen. Damit könnte man 2700 Güterwagen füllen. Kostenpunkt für die Reinigung von Bahnhöfen und Rollmaterial: 160 Millionen!
Der Bund schätzt die nationalen Littering-Kosten auf 200 Millionen Franken pro Jahr. 30 Prozent des Abfalls im öffentlichen Raum werden weggeworfen. Von Bussen für Littering (siehe Box) hält Meyer aber nichts.
Auch eine Ausweitung des Rauchverbots auf Bahnhöfen sei kein Thema. «Wir setzen auf Eigenverantwortung», sagt er. «In den Bergen lässt heute kein Wanderer auch nur ein Ricola-Papierli liegen», sagt er. Sauber wie in den Bergen soll es auch auf dem Perron sein. Ausreden lässt er keine gelten. «Im Bahnhof Bern etwa steht alle 20 Meter ein Eimer.»
Zürich – Littering ist ein Ärgernis, die Entsorgung von Essensverpackungen, Getränkedosen und Zigarettenstummel kostet den Staat viel Geld. Letzten Endes muss der Steuerzahler dafür aufkommen. Weil Sensibilisierungskampagnen nicht bei allen ankommen, haben einzelne Kantone – darunter Basel-Stadt, Bern, Solothurn und Thurgau – und Städte wie Zürich Littering-Bussen eingeführt. Die Bussen bewegen sich zwischen 20 und 300 Franken. In Bern werden am häufigsten Bussen in der Höhe von 40 Franken fürs Wegwerfen von Kleinabfall wie Dosen oder Zigarettenstummel ausgesprochen, in Zürich betragen Bussen mehrheitlich 80 Franken.
Zürich – Littering ist ein Ärgernis, die Entsorgung von Essensverpackungen, Getränkedosen und Zigarettenstummel kostet den Staat viel Geld. Letzten Endes muss der Steuerzahler dafür aufkommen. Weil Sensibilisierungskampagnen nicht bei allen ankommen, haben einzelne Kantone – darunter Basel-Stadt, Bern, Solothurn und Thurgau – und Städte wie Zürich Littering-Bussen eingeführt. Die Bussen bewegen sich zwischen 20 und 300 Franken. In Bern werden am häufigsten Bussen in der Höhe von 40 Franken fürs Wegwerfen von Kleinabfall wie Dosen oder Zigarettenstummel ausgesprochen, in Zürich betragen Bussen mehrheitlich 80 Franken.