Bis 2013 war die Rate der erfolgreichen Testkäufe auf 25,8 Prozent gesunken, letztes Jahr waren es 33,7 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass viel mehr Testkäufe am Abend durchgeführt wurden: Später am Tag gelang es den Testkäuferinnen und Testkäuferinnen doppelt so oft, Alkohol zu kaufen, wie es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Alkoholverwaltung vom Freitag heisst.
Tagsüber wurden auch die Ausweise viel systematischer kontrolliert: Vier von fünf Jugendlichen mussten sich beim Kauf von Alkohol ausweisen, während es am Abend nicht einmal die Hälfte war. In fast 18 Prozent der Testkäufe wurde ihnen allerdings Alkohol verkauft, obwohl sie das Mindestalter von 16 Jahren für Wein und Bier oder von 18 Jahren für Spirituosen, Liköre oder Alcopops noch gar nicht erreicht hatten.
Aber nicht überall ist es gleich einfach, Alkohol zu kaufen. In Tankstellenshops war nur jeder sechste Minderjährige erfolgreich, während es in Bars und Gertränkemärkten jeder zweite war. In Restaurants wurde immerhin noch 44 Prozent der Testkäufer Alkohol serviert. Generell ist es laut Alkoholverwaltung viel einfacher, an Orten Alkohol zu bekommen, wo er direkt konsumiert wird. Die Rate war 2014 gegenüber Take-Away-Betrieben mehr als doppelt so hoch.
Grosse Unterschiede gibt es auch unter den Kantonen. In einigen sei die Verkaufsrate unter 20 Prozent gesunken. In der Waadt, Appenzell Ausserrhoden und in Nidwalden hingegen waren über 40 Prozent der Testkäufe erfolgreich. Einige Kantone, etwa die Waadt, melden Testkäufe allerdings nicht an, was das Ergebnis beeinflussen kann.
Angesichts dieser Ergebnisse will die Alkoholverwaltung das Verkaufspersonal stärker sensibilisieren. Zudem soll das Alter der Käuferinnen und Käufer mit Hilfe von Altersrechnern rasch und effizient überprüft werden können. Insgesamt sind letztes Jahr über 5000 Testkäufe durchgeführt worden.