Aus Geburten- und Neonatologie-Abteilungen in Schweizer Spitälern werden Fälle verwechselter Babys bekannt. David Schwappach, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Patientensicherheit Schweiz, hat im überregionalen Fehlermeldesystem Cirrnet mit 42 angeschlossenen Spitälern diesbezügliche Einträge gesehen: «Ich weiss von etwas mehr als einer Handvoll solcher Vorkommnisse in Neonatologien», sagt er gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Sowohl tatsächliche als auch Beinahe-Verwechslungen
Leider sei es aber in der Schweiz im Gegensatz zu anderen Ländern nicht obligatorisch für alle Kliniken, die Patientensicherheit gefährdende Ereignisse zu melden. Unter den Einträgen im fakultativen System finden sich laut Schwappach sowohl tatsächliche als auch Beinahe-Verwechslungen.
Weil die Nennungen anonym erfolgen und der Geheimhaltung unterstehen, kann Schwappach nichts zu Folgen der Irrtümer sagen. Ob falsche Medikamente verabreicht oder nicht angebrachte Behandlungen vorgenommen wurden, bleibt deshalb im Dunkeln. Trotz den Einträgen im Meldesystem: Alle angefragten grossen Spitäler gaben an, von Verwechslungen in Säuglings-Abteilungen keine Kenntnis zu haben. (gru)