Die Ausgangslage für das Wärmebildexperiment ist perfekt: Im Berner Marzilibad ist die Lufttemperatur schon früh auf über 30 Grad gestiegen. Die Aare ist mit 19 Grad noch angenehm kühl, wie eine Leuchttafel anzeigt. Die Freundinnen Fabienne (19), Sarina (19) und Adina (19) wollen sich einen Sprung ins kühle Wasser gönnen: «Wir sind gerade durch die halbe Stadt gelaufen und sind kurz vor dem Schmelzen.»
Das Wärmebild belegt: Oberkörper und Köpfe der drei sind dunkelrot – sind also stark aufgeheizt. Nach einem kurzen Bad ist die Oberflächentemperatur der Frauen um ganze 15 Grad gesunken, auf kühle 20 Grad. Nur die Köpfe erscheinen immer noch rot. «Wir wollten uns die Frisur nicht ruinieren, darum sind Kopf und Haare noch trocken», sagen die Freundinnen.
Nicht weit entfernt sonnt sich Maria-Angela (25). Ihre Freundin Kathrin (31) liegt direkt daneben, aber im Schatten. «Mit etwa zehn Grad ist der Temperaturunterschied zwischen den beiden Frauen frappant», sagt Wärmebildexperte Harald Siegrist (45).
Die Wärmebildkamera erlaubt ungeahnte Einsichten und ist vielseitig einsetzbar. Harald Siegrist: «Ich kann damit sogar erkennen, wenn meine Frau wütend ist, weil dann die Temperatur ansteigt. Und ich benutze die Kamera sogar zum Fiebermessen.»
Heissester gemessener Punkt im Marzilibad waren die Holzroste. Auf denen aalen sich Dutzende Sonnenhungrige. Das Holz ist um die 50 Grad heiss!
Die Strategie von Daniel (37) auf der Suche nach Abkühlung: ein Glace. Experte Siegrist: «Mund, Nase und Hals haben sich zwar abgekühlt. Der Effekt ist aber nicht so gross.»
Laura (24) schliesslich entscheidet sich für die effizientere Methode der Abkühlung: Sie stellt sich unter die kalte Dusche. Wärmebildexperte Siegrist ist begeistert: «Man kann sogar die einzelnen Wasserrinnsale sehen.»
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